Portal für klimafreundlichere Mobilität
Wissenswertes und Aktuelles aus der Welt der klimaschonenden Mobilität – auf einen Blick.
Epa Sénart, Sigeif Mobilités und Engie Solutions
Im Ballungsraum Grand Paris Sud bei Réau (77) wurde von der Epa Sénart gemeinsam mit Sigeif Mobilités und Engie Solutions, dem Betreiber der Station, eine neue Multi-Energie-Station aufgebaut. Sie ermöglicht den Transportunternehmen in der Region, sich mit nachhaltigen Treibstoffen zu versorgen, denn sowohl das verflüssigte LNG als auch das komprimierte CNG stammt aus nachhaltigen Quellen. Das Biogas und Bio-LNG an den Zapfsäulen wird primär aus Biogasanlagen in der Region Ile-de-France, vor allem aus dem Departements Seine-et-Marne, stammen. Und in Zukunft wird die Multi-Energie-Station zusätzlich auch noch Flüssigstickstoff für Kühllastwagen anbieten. Die Tankstelle wird es Nutzfahrzeugen und LKW mit CNG- oder LNG-Antrieb ermöglichen, Zugang zu den Umweltzonen zu erhalten, die in vielen Metropolen und Ballungsräumen aufgrund ihrer Umweltklassifizierung Crit’Air 1 immer beliebter werden. «Die Akteure unseres Supply-Chain-Ökosystems sind nun in die Lage, den Übergang zu mehr Nachhaltigkeit unter den besten Bedingungen zu vollziehen. Und gleichzeitig können wir dazu eine möglichst lokale Produktionskette für die Treibstoffe nutzen», erläutert Aude Debreil, Generaldirektorin der Epa Sénart, zufrieden.
Region Auvergne-Rhône-Alpes gibt Gas
Iveco Frankreich freute sich sehr, dass bald weitere 80 Crossway mit CNG-Antrieb an die Region Auvergne-Rhône-Alpes ausgeliefert werden können. Mit diesen neuen Fahrzeugen, die bis Anfang 2023 in Betrieb genommen werden, wird Auvergne-Rhône-Alpes die erste Region in Frankreich sein, die über eine Flotte von insgesamt 400 CNG-Bussen verfügt, von denen 200 mit Biogas und somit nahezu CO2-neutral betrieben werden. In Anwesenheit von Paul Vidal (delegierter Berater für Überland- und Schulverkehr der Region) würdigten Stéphane Espinasse (Verkaufs- und Produktmanager von Iveco Bus und Präsident von Iveco Frankreich), Solène Grange (Generaldirektorin von Iveco Frankreich) und Jérôme Navarro (Vertriebsbeauftragter für Reisebusse in der Region Auvergne-Rhône-Alpes) die Inbetriebnahme von 80 neuen Crossway CNG-Reisebussen, von denen 63 mit Biogas fahren werden. Paul Vidal erklärt: «Die Region Auvergne-Rhône-Alpes ist überzeugt, dass die Energiewende im Transportwesen auf einem breiten Energiemix beruhen wird. Mit über 11 Prozent der insgesamt 5000 Busse, die einen anderen Treibstoff als Diesel verwenden, steht unsere Region bei der Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge mit alternativen Treibstoffen in Frankreich an erster Stelle, noch vor Ile de France.»
FPT Industrial zeigt Cursor X Concept
Antriebsspezialist FPT Industrial präsentierte an der 5. Ausgabe der China International Import Expo in Shanghai das Antriebskonzept der Zukunft. Federico Gaiazzi, Vice President Commercial Operations Asia, Australia and New Zealand, zeigte zum einen den neuen, in einer Diesel-, Hybrid- und CNG-Versionen lieferbaren F1C Euro VI Step E als effizienten Antrieb für leichte Nutzfahrzeuge. Zum anderen sorgte vor allem das Cursor X Concept für Aufsehen. Dieses Motorenkonzept und die Strategie dahinter zeichnen sich durch vier M aus: Modular, Multi-Application, Mindful und Multi-Energy. Modular bezieht sich auf die Flexibilität und die unterschiedliche Einsatzanforderungen, Multi-Application auf die Nutzung in verschiedenen Sektoren und Mindful ist die eingebaute Fähigkeit, mit anderen vernetzten Systemen zu interagieren, um die Leistung anzupassen und die Wartung vorherzusagen. Und der Punkt Multi-Energy – besonders spannend – bezieht sich darauf, dass der neue Antrieb von FPT-Industrial eine Vielzahl an Energiequellen nutzen kann. Der Cursor X Concept soll mit Diesel, CNG, Biogas, Wasserstoff und Strom klarkommen, sodass Kunden höchstmögliche Leistung bei möglichst geringer Umweltbelastung erhalten.
Neue LNG-Karte der GIE
Der Verband der europäischen Gasinfrastrukturbetreiber GIE hat eine neue Version seiner LNG-Karte veröffentlicht. Sie ermöglicht einen umfassenden Überblick über den äusserst dynamischen LNG-Markt in Europa. In einem volatilen Umfeld hat das verflüssigte LNG dank seiner Flexibilität und dank seiner Verfügbarkeit eine immer wichtigere Rolle in der Energieversorgung eingenommen. Dank erhöhter Kapazitäten und höherer Auslastungsraten haben die LNG-Grossterminals in der EU27 bereits am 1. November 2022 die Marke von 1000 TWh wiederverdampften Gases überschritten, was einem Anstieg von 75 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Bis 2030 werden die LNG-Terminals in der EU ihre Kapazitäten auf über 3000 TWh pro Jahr erweitern. «Der Bau von LNG-Terminals ermöglicht massive Energieimporte. Diese Energie ist entscheidend für die Versorgungssicherheit und wird morgen erneuerbar sein. Derzeit wird Erdgas transportiert, die LNG-Infrastruktur kann aber auch Bio-LNG und synthetisches LNG ohne zusätzliche Investitionen aufnehmen und sogar für den Transport anderer Wasserstoffträger wie Ammoniak umgewidmet werden», erläutert Arno Büx, Präsident von Gas LNG Europe. «Die Investition in LNG-Terminals ist eine gute Gelegenheit, das künftige Netz für erneuerbare Energien schnell und effizient aufzubauen und gleichzeitig die Diversifizierung der Routen und der heutigen Versorgungsquellen zu fördern.»
Weitere LNG-Power für Kreuzfahrtschiffe
Das 185’000 Bruttoregister grosse Kreuzfahrtschiff Carnival Celebration wurde in der Meyer Turku Werft in Finnland auf den Ausrüstungskiel gelegt. «Wir sind sehr stolz darauf, dieses wunderschöne Schiff mit LNG-Antrieb für Carnival Cruise Lines zu bauen. Das Ausschwimmen markiert den Beginn einer sehr intensiven Bauphase, in der die Innenausstattung und die Veranstaltungsorte Gestalt annehmen werden», erklärte Tim Meyer, CEO von Meyer Turku. Ende des Sommers 2023 wird die Celebration für ihre erste Probefahrt mit dem topmodernen LNG-Antriebssystem bereit sein und dann im Herbst abgeliefert werden. Die Carnival Celebration ist das zweite Schiff der Excel-Klasse, das bei Meyer Turku für Carnival Cruise Lines gebaut wird. Ihr Schwesterschiff Mardi Gras ist bereits in Florida (USA) im Einsatz. Sie wurde 2021 als erstes Schiff in Nordamerika mit LNG-Antriebssystem in den Dienst gestellt. Zudem hat mit der Arvia gerade ein weiteres LNG-angetriebenes Schiff in der Meyer Werft im deutschen Papenburg den Hafen verlassen. Die 344,5 Meter lange und 42 Meter breite Ariva hat 16 Decks und kann rund 5200 Passagiere aufnehmen. Immer mehr Kreuzfahrlinien setzen nun auf die klar umweltfreundlicheren LNG-Schiffe, den Anfang machte bereits 2019 die Costa Smeralda.
Scania liefert Brennstoffzellen-LKW
Scania hat schon früher in Forschungsprojekten Brennstoffzellen-LKW entwickelt. Nun werden 2024 und 2025 vier Fahrzeuge mit einem Gesamtbetriebsgewicht von 40 bis 70 Tonnen in die Schweiz geliefert. Es sind dies die ersten Scania ihrer Art, die an Kunden verkauft werden. «Da Scania seit Langem batterieelektrische Fahrzeuge fördert, ist es beruhigend, dass sich auch Kunden mit anderen Bedürfnissen an uns wenden», erklärt Tony Sandberg, Leiter von Scania Pilot Partner. «Vor allem, wenn wir ihnen ebenfalls eine Lösung bieten können, die ihren spezifischen Anforderungen entspricht. Die vier Brennstoffzellen-LKW sind die ersten von mehreren Modellen, die folgen werden.» Die ersten H2-LKW der Schweden werden sich in ganz unterschiedlichem Umfeld bewähren müssen: Bei der Emmi Schweiz AG, einem Molkereiunternehmen, bei der Genossenschaft Migros Zürich im Detailhandel, bei der Gysin Tiefbau AG, die vor allem in der Region Basel schwere Maschinen transportiert, sowie bei der Traveco Transporte AG, einem nationalen Logistik-Unternehmen. Scania baut zudem sein Angebot an Elektro-LKW laufend aus, um noch mehr Segmente und Anwendungen abzudecken – gleichzeitig ist das Unternehmen daran interessiert, auch andere Technologien für die Dekarbonisierung zu nutzen. Ob CNG- und LNG-Fahrzeuge, die dank Biogas oder Bio-LNG ebenfalls nahezu CO2-neutral unterwegs sind, oder auch Brennstoffzellen-LKW, die mit grünem Wasserstoff fahren. «Um den Umstieg auf emissionsfreie Transporte zu beschleunigen, müssen wir aufgeschlossen sein», ergänzt Sandberg.
GreenPath Logistics teste Hyliion-LKW
GreenPath Logistics (GPL) mit Sitz in Dallas ist eines der grössten privaten Fuhrparkunternehmen in den USA, das ausschliesslich mit alternativen Treibstoffen arbeitet. Die aktuelle Flotte umfasst rund 200 mittelschwere und schwere Fahrzeuge, die mit komprimiertem CNG und Biogas betrieben werden, sowie Hybrid-Elektro-LKW. Der von Hyliion hergestellte Hypertruck ERX besitzt einen elektrischen Antriebsstrang, der durch einen Gas-Generator für Nutzfahrzeuge der Klasse 8 mit Strom versorgt wird. GPL hat ein Demonstrationsfahrzeug hat den Hypertruck in einem breiten Einsatzspektrum und in ganz Texas getestet. «Wir sind bestrebt, unseren Kunden zuverlässige, kosteneffiziente Transportlösungen zu bieten, die ihnen helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen», erklärt Shan Zaidi, Präsident der NGV Global Group, der Muttergesellschaft von GPL. Diese hat über 50 Hypertruck ERX bestellt, deren Serienproduktion wird voraussichtlich Ende 2023 beginnt. «Als Verfechter alternativer Kraftstoffe teilt GPL das Engagement von Hyliion für Nachhaltigkeit, und ich freue mich sehr darauf, zu sehen, wie unsere Technologie einen weiteren Mehrwert für die Kunden schaffen kann», so Thomas Healy, Gründer und CEO von Hyliion, nach dem erfolgreichen Abschluss des Flottenversuchs stolz.
Erste Biogas-Stadtbusse für Deutschland
Für die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB), für den Nutzfahrzeughersteller Scania und für den öffentlichen Personen Nahverkehr beginnt in Deutschland eine neue Ära, denn endlich gehen auch hier, wie in anderen Teilen Europas bereits seit längerem, erste CNG-Stadtbusse von Scania auf Tour, die mit Biogas betrieben werden. Die sieben Scania Citywide LF mit jeweils 32 Plätzen werden in Wernigerode mit Einheimischen und Touristen nahezu klimaneutral unterwegs sein. «Wir blicken mit diesen neuen Fahrzeugen optimistisch in die Zukunft. Ziel der Anschaffung ist es, den Stadtverkehr in Wernigerode attraktiver und klimafreundlicher zu gestalten», hält HVB-Geschäftsführer Christian Fischer fest. Angetrieben wird der Scania Citywide LF von einem hocheffizienten Fünfzylinder-CNG-Motor mit neun Litern Hubraum und 280 PS. «Das ist der modernste und sparsamste CNG-Motor für Busse, den es derzeit auf dem Markt gibt», erklärt Jens Ludwigkeit, Verkaufsleiter Busse bei Scania Deutschland. Die HVB will die Busse auf ihren fünf Stadtlinien ausschliesslich mit Biogas des Herstellers Verbio aus Sachsen-Anhalt fahren. «Wir werden durch dieses Projekt 100’000 Liter Diesel einsparen», rechnet Fischer vor. Das entspreche 300 Tonnen CO2. Im Vergleich zu den Dieselfahrzeugen, die durch die Busse aus Schweden ersetzt werden, würden künftig bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen anfallen. Damit entsteht in Wernigerode der erste nahezu CO2-neutrale Stadtverkehr in den östlichen Bundesländern Deutschlands.
Europäische Biogas-Industriepartnerschaft
Die Europäische Kommission und führende Vertreter der Industrie, die sich für den Übergang zu grüner Energie einsetzen, haben eine Industriepartnerschaft für Biogas (BIP) ins Leben gerufen. Diese neue öffentlich-private Partnerschaft wurde im REPowerEU-Plan angekündigt. Sie soll die Erreichung des Ziels unterstützen, die jährliche Produktion und Nutzung von Biogas bis 2030 auf 35 Milliarden Kubikmeter zu steigern. Dies wird die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas auf kosteneffiziente Weise verringern. Gleichzeitig wird es einen wesentlichen Beitrag zu einem integrierten Netto-Null-Energiesystem leisten, die Einkommen der Landwirte diversifizieren und einen Kreislaufansatz gewährleisten. Die Biogas-Industriepartnerschaft steht allen interessierten Akteuren offen, die an der Verwirklichung dieses Ziels mitarbeiten möchten. EU-Exekutivvizepräsident Frans Timmermans und EU-Kommissarin Kadri Simson haben gemeinsam mit Harmen Dekker, dem Vorstandsvorsitzenden des Europäischen Biogasverbands, und Ole Hvelplund, dem Vorstandsvorsitzenden von Nature Energy, den Start der Biogas-Industriepartnerschaft durch die symbolische Eröffnung einer Pipeline für erneuerbares Gas gefeiert. Der technische Startschuss für die Biomethan-Industriepartnerschaft wird am 25. Oktober 2022 fallen. Weitere Informationen und ein Antragsformular für die Teilnahme an der Biomethan-Industriepartnerschaft finden Sie unter www.bip-europe.eu
Zweiter H2-Barometer
Marktakteure schätzen die Zukunft der Wasserstoffproduktion in der Schweiz als zunehmend positiv ein, auch wenn das Investitionsklima für Wasserstoff-Projekte im Moment als negativ beurteilt wird. Dies zeigt eine Umfrage in der neusten Ausgabe des H2-Barometers, das der Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG in Zusammenarbeit mit den Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting und Polynomics herausgibt. Die Umfrage des H2-Barometers zeigt das Stimmungsbild in der Schweizer Wasserstoff-Wirtschaft. Das aktuelle Investitionsklima wird von 60 Prozent der Befragten – überwiegend Energieversorgern – als «eher schlecht» oder «schlecht» eingeschätzt. Dabei werden von zwei Drittel der Befragten vor allem die staatlichen Rahmenbedingungen noch als ungünstig wahrgenommen. Bemängelt wird unter anderem eine fehlende Gesamtsicht auf den Energiesektor oder der fehlende Förderrahmen. Für die nächsten 5 bis 10 Jahre denkt nur jeder Dritte der 116 Befragten, dass die Wasserstroff-Wirtschaft einen «hohen» oder «sehr hohen» Beitrag zur Schweizer Energieversorgung leisten wird. Für die lange Frist hingegen, geben drei Viertel an, dass die H2-Wirtschaft einen bedeutenden Beitrag leisten wird.