Portal für klimafreundlichere Mobilität
Wissenswertes und Aktuelles aus der Welt der klimaschonenden Mobilität – auf einen Blick.
Italien
Casilli Enterprise, ein italienisches Transport- und Logistikunternehmen mit Sitz in Nola bei Neapel, rüstete kürzlich seine Flotte mit Scania R500- und gasbetriebenen R410-LKW auf. «Wir haben Innovationen in unserer Branche immer begrüsst und sind der Meinung, dass es von grundlegender Bedeutung ist, bei der Reduzierung der Umweltauswirkungen durch den schweren Güterverkehr eine Vorreiterrolle einzunehmen», sagt Managing Director Francesco Casilli. «Wir investieren weiterhin in Nachhaltigkeit, auch wenn die Italienische wie auch die Weltwirtschaft von der globalen Krise stark betroffen sind. Wir sind überzeugt, dass wir die Wirtschaft nur durch Investitionen wiederbeleben können». Das Unternehmen Casilli ist seit vier Generationen im Transport- und Logistikbereich tätig. Es wird von den Brüdern Francesco und Raffaele Casilli zusammen mit ihrem Vater Cosimo geleitet. www.scania.ch
EcoDrive-Rallye
Die EcoDrive-Rallye soll auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Regeln zum treibstoffsparenden Autofahren vermitteln. Auch mit einem CNG-Fahrzeug, das per se schon 25 Prozent weniger CO2 ausstösst als andere Verbrennungsmotoren, kann man mit einem sanften Gasfuss oder simplen EcoDrive-Tricks noch sparsamer unterwegs sein. Das freut die Umwelt und das Portemonnaie! Die nächste Runde der EcoDrive-Rallye startet am 7. September. Während dreier Wochen (bis zum 27. September 2020) erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Fragen, 600 wertvolle Sofortpreise, 16 attraktive Wochenpreise und als Hauptpreis ein Toyota Yaris 1.5 Hybrid Premium im Wert von CHF 34’745.–. Keine Sorge, falls Sie den Start der EcoDrive-Rallye verpasst haben: Anmelden können Sie sich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch. Gewinnen können alle, die gepunktet haben. Aber je mehr Punkte Sie gesammelt haben, desto grösser sind Ihre Chancen auf den Hybrid-Toyota. rallye.ecodrive.ch
Empa-Forschung
Blaualgen gehören zu den ältesten Lebewesen dieser Erde und haben die Nutzung von Sonnenlicht über Milliarden Jahre perfektioniert. Materialforschende der Empa haben die genügsamen Einzeller nun mittels Halbleiter-Beschichtung zu Mini-Kraftwerken aufgerüstet. Empa-Forschende um Laetita Philippe vom «Mechanics of Materials and Nanostructures»-Labor in Thun haben die Algen mit der Technologie des «Biotemplating» so beschichtet, dass sie zur Produktion von Biotreibstoffen eingesetzt werden können. Vorteil: Die Blaualgen produzieren sich quasi von selbst. Mit Wasser, Licht und Dünger wachsen die Einzeller mit rasanter Geschwindigkeit zu grossen Mengen heran. Sie verbrauchen dabei nicht nur CO2 und stossen wertvollen Sauerstoff als «Abgas» aus – durch das Einleiten von zusätzlichem Kohlendioxid in die Algenkultur lässt sich die CO2-Bilanz der Methode weiter verbessern. Nachdem die Algen, die ähnlich aussehen wie winzige Tauchsieder (Bild), ihre Arbeit aufgenommen und Schadstoffe im Abwasser zu leicht abbaubaren Produkten verarbeitet haben, bleiben die konservierten Spirulina-Strukturen als Mini-Kraftwerke übrig. «Aus der Biomasse können Biotreibstoffe hergestellt werden», so Philippe. Neben Bioethanol und Biodiesel lassen sich die Algenrückstände auch zu Pellets pressen und verbrennen. Einen ähnlichen Ansatz zur Herstellung von CO2-neutralen Biokraftstoffen aus Mikroalgen verfolgt auch der Autohersteller Mazda zusammen mit der Hiroshima University und dem Tokyo Institute of Technology. Und welche Kraft in kleinen Algen und Bakterien steckt, zeigt auch das vom BFE mit dem «Watt d’Or 2020» ausgezeichnete Verfahren der Regio Energie Solothurn. Hier «fressen» Archaeen (Urbakterien) Wasserstoff sowie CO2 und wandeln sie in Methan um.
Fakten und Zahlen
834’210 Terajoule (TJ): Soviel Energie verbrauchte die Schweiz im Jahr 2019 insgesamt. Doch aus welchen Energieträgern stammt sie? Das BFE gibt einen kurzen Einblick.
Eine zentrale Rolle in der inländischen Versorgung spielen Erdölprodukte. Sie decken fast die Hälfte (48,7%) des Schweizer Energiebedarfs ab. Strom aus Wasserkraft, Kernkraft, diversen erneuerbaren Energien (Wind, Biogas, Holz, Photovoltaik) und aus konventionell-thermischen Kraft- und Fernheizkraftwerken machen knapp einen Viertel (24,7%) und Erdgas rund einen Siebtel (13,8%) des gesamten Energiebedarfs aus. Diese sind somit die grössten Energielieferanten. 3,6% des Energiebedarfs stammte 2019 von übrigen erneuerbaren Energien (biogene Treibstoffe, Umweltwärme, Biogas und Sonne). Diese verzeichnen seit 2005 eine starke Zunahme. Letztlich ist noch die Energie aus Holz (4,7%), Fernwärme (2,6%), Industrieabfällen (1,4%) und Kohle (0,5%) – wenn auch in geringerem Masse – in der Schweizer Energielandschaft vertreten. Weitere Ausführungen und Tabellen finden Sie in der Gesamtenergiestatistik 2019.
ADAC-Test
Der ADAC, der grösste europäische Verkehrsclub, hat die Kosten von Elektroautos unter die Lupe genommen und in seinem Test bis zu 25 Prozent höhere Stromkosten ermittelt! Viele Leute entscheiden sich heutzutage ja neben dem Umweltgedanken auch wegen des Energieverbrauchs und damit den tiefen Kosten fürs Aufladen für ein Elektroautos. Die Angaben im Bordcomputer sind jedoch nur die halbe Wahrheit: Sie zeigen lediglich den Verbrauch für den Antrieb an – Verluste beim Ladevorgang bleiben unberücksichtigt, müssen aber mitbezahlt werden. Der ADAC hat 15 E-Autos auf ihren realen Verbrauch an der Ladesäule im Vergleich zur Angabe im Bordcomputer untersucht. Ergebnis: Je nach Fahrzeug weichen die Angaben 10 bis 25 Prozent voneinander ab. Grund: Die Messsysteme im Auto können die beim Aufladen anfallenden Verluste nicht erfassen. Solche Ladeverluste entstehen beim Laden in der vorgelagerten Elektroinstallation und der Ladestation, im Bordladegerät des Fahrzeuges und in der Antriebsbatterie. Diese Ladeverluste ergeben zusammen mit sonstigen Ungenauigkeiten von Bordcomputern teilweise erhebliche Abweichungen: So muss man beim Tesla Model 3 LR knapp 25 Prozent zur Bordcomputer-Angabe dazu addieren, beim Seat Mii electric knapp 21 Prozent und beim Jaguar i-Pace gute 17 Prozent. Aber auch der Renault Zoe mit knapp 19 Prozent, der Nissan Leaf mit 17,6 Prozent und der VW e-up mit 15,6 Prozent zeigen ein deutliches Plus beim Strombedarf und somit bei den Kosten. Lediglich der Kia e-Niro bleibt mit 9,9 Prozent knapp unter der 10-Prozentmarke. Um den Kundinnen und Kunden eine vollständige Übersicht über den Stromverbrauch zu liefern, fordert der ADAC nun von den Herstellern, bei den technischen Angaben zu Elektroautos nicht nur die Verbrauchswerte, sondern auch die Ladeverluste in Prozent mitaufzuführen. www.adac.de
BFE-Kennzahlen
Das Bundesamt für Energie BFE erlaubt dank neuer, interaktiver Grafiken einen vertieften Einblick in verschiedene Aspekte von neuzugelassenen Personenwagen mit alternativem Antrieb. Und zwar jeweils quartalsweise zurück bis zum Jahr 2015. So lässt sich beispielweise nicht nur der provisorische Mittelwert des CO2-Ausstosses der neu zugelassenen Fahrzeuge in der ganzen Schweiz darstellen, sondern auch denjenigen der einzelnen Kantone. Auch die Verteilung der batterie-elektrischen Autos (BEV), der Benzin- oder Diesel-Plug-In Hybride (PHEV), der Benzin- oder Diesel-Hybride kann genauso visualisiert werden wie der Anteil an Personenwagen mit CNG-Antrieb. Neben der Aufschlüsselung nach Kantonen weisst das BFE in weiteren Darstellungen auch die Anteile an den Gesamtzulassungen sowie die Anzahl der Modelle mit alternativen Antrieben in der Schweiz insgesamt aus. Zusätzlich führt das BFE noch die beliebtesten Modelle bei den Elektrofahrzeugen sowie Plug-in-Hybriden auf – eigentlich spannend, schade bloss, dass hier diese Zahlen für Hybride-, Wasserstoff- und CNG-Fahrzeuge vom BFE nicht ausgewiesen werden. Link zu den Grafiken
Avenir Suisse
Bis 2050 sollen gemäss Bundesrat die Treibhausemissionen in der Schweiz auf netto null reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird sich der motorisierte Strassenverkehr fundamental verändern müssen. Avenir Suisse ist in Kooperation mit der Empa der Frage nachgegangen, welche technischen, wirtschaftlichen und politischen Massnahmen zu treffen sind, um die CO2-Emissionen möglichst effizient zu senken. Der Elektromotor steht hoch im Kurs. Doch mit einer technologischen Fixierung auf diese eine Antriebstechnologie wird das deklarierte Netto-null-Ziel bis 2050 nicht zu erreichen sein. Eine neue Publikation von Avenir Suisse unter dem Titel «Nachhaltige Antriebskonzepte» skizziert Wege zum gesetzten Ziel. In verschiedenen Beiträgen stellen Experten der Empa den Konsens über den Weg zur Dekarbonisierung der Mobilität in Frage. Peter Richner (Vizedirektor) und Christian Bach (Leiter Fahrzeugantriebssysteme) zeigen auf, weshalb nicht nur die Autos, sondern das Energiesystem als Ganzes nachhaltig werden muss – dabei spielen alternative Treibstoffe für Verbrennungsmotoren eine wichtige Rolle. In der neuen Publikation wird das Thema aber nicht nur technologisch ausgeleuchtet. Morten Hannesbo, CEO des Schweizer Autoimporteurs Amag und Vizepräsident des Branchenverbandes Auto-Schweiz, erläutert in einem Interview das Marktumfeld. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des motorisierten Strassenverkehrs stellen die Avenir-Suisse-Forschungsleiter Patrick Dümmler und Jürg Müller dar. Schliesslich zieht Peter Grünenfelder, Direktor des Think-Tanks, die politischen Schlussfolgerungen aus der technischen und ökonomischen Standortbestimmung. Er zeigt auf, wie die Politik durch detaillierte Regulierungen, Verbote und Subventionen Trends von gestern zementiert, statt auf zielführende Marktanreize und Technologieneutralität zu setzen. Der Link zur Publikation
Studien beweisen
Das Auto hat durch die Corona-Krise klar an Bedeutung gewonnen. Ein eigenes Fahrzeug, ob auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, für die Ferien oder auch nur für die Fahrt zu Freunden und Verwandten bietet einen sicheren Raum, fernab von den Menschenmengen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Studien in Deutschland haben gezeigt, dass 41 Prozent der Befragten künftig mehr Auto fahren wollen und 20 Prozent sich im Auto wohler fühlen als zuvor. Und jeder Dritte vermisst sein Auto sogar! Davon wollen 6 Prozent sich wegen der Corona-Krise nun sogar ein Auto kaufen. Auch in der Schweiz zeigte eine Umfrage des führenden Online-Marktplatzes Autoscout24, dass das Auto wieder beliebter geworden ist. 16 Prozent der von Autoscout24 Befragten wollen noch 2020 ein Auto kaufen. Bei 8 Prozent entstand die Absicht dazu erst in der Corona-Krise. Der Grund: Sie wollen künftig den ÖV und den Kontakt mit anderen Passagieren meiden. Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass die grosse Mehrheit die geplante Art der Finanzierung nicht verändern will: Gut doppelt so viele Menschen wollen ein Auto kaufen und nicht leasen. Bei den Krediten für Autos gibt es daher momentan einen regelrechten Boom. Für das Klima und die CO2-Emission ist es nun entscheidend, den Kaufwillen aufzuzeigen, dass es für jedes Bedürfnis bei den Neuwagen den passenden alternativen Antrieb gibt. Für Kurzstrecken und den Einsatz in der Stadt kann dies durchaus der Elektromotor sein. Ist man auf längeren Strecken und über Land unterwegs, bietet sich als Ersatz zu Benzin und Diesel ein CNG-Antrieb an. Denn ein CNG-Auto stösst rund 25 Prozent weniger CO2 sowie keinen Feinstaub und kaum Stickoxide aus. Tankt man an den 150 Tankstellen schweizweit ausserdem 100 Prozent Biogas, ist man sogar nahezu CO2-neutral unterwegs. Und zwar schon heute und nicht erst in Zukunft!
OrangeGas Germany
OrangeGas Germany übernimmt in Deutschland 75 Tankstellen des deutschen Energiedienstleisters EWE. Das deutsche Unternehmen will sich im Mobilitätsbereich künftig komplett auf den Elektroantrieb konzentrieren und verkauft daher sein CNG-Geschäft an die Niederländer. Durch die Übernahme steigt OrangeGas zum Marktführer bei den CNG-Tankstellen in Deutschland auf. Insgesamt gehören nun 125 Stationen zum OrangeGas-Verbund. Diese befinden sich vor allem in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Thüringen und Brandenburg. Gründer und CEO Marcel Borger erklärt, dass sein Unternehmen «zum grössten Anbieter für saubere Treibstoffe in Nordwesteuropa werden wolle». Teil der Wachstumsstrategie von OrangeGas ist es, gezielt Kunden aus der Transport- und Logistik-Branche zum Umstieg von fossilen Diesel-Trucks auf den Gasantrieb mit regenerativem CNG und Biogas zu überzeugen. Daher sollen die Tankstellen auch für Nutzfahrzeuge, Transporter und schwere LKW optimiert werden. Boger rechnet dadurch mit einem Umsatzplus von rund 15 Prozent. Positiv für alle bisherigen EWE-Kunden: Für sie ist dank der Übernahme durch OrangeGas die Versorgungssicherheit garantiert und ein Ausbau der Marktaktivitäten im CNG-Bereich aufgezeigt worden. https://orangegas.nl/de
Energieetikette
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat die Energieeffizienz-Kategorien der Energieetikette für Personenwagen neu eingeteilt. Die Anpassung erfolgt im Rahmen der gemäss Energieeffizienzverordnung (EnEV) vorgeschriebenen jährlichen Überprüfung. Anpassungen gab es bei der Elektrizität. Dies, weil der Lieferantenstrommix auf Basis der aktuellsten verfügbaren Daten neu berechnet wurde. Er enthält nun geringere Anteile von Importstrom und nicht überprüfbaren Energieträgern. Auch beim Wasserstoff gab es eine Anpassung. Dies, weil der Wasserstoffmix ab Schweizer Tankstellen neu einen höheren Anteil an Wasserkraft-Strom enthält. Der Durchschnitt der CO2-Emissionen wird auf der Energieetikette seit dem 1. Januar 2020 nicht mehr angezeigt. Im Jahr 2020 lag der Wert bei 174 g/km (auf Basis von WLTP-Daten gerechnet) bzw. 142 g/km basierend auf NEFZ-Werten. Für das Jahr 2021 beträgt der Wert neu 169 g/km (WLTP) bzw. 136 g/km (NEFZ). Diese Werte berechnen sich auf Basis der Neuwagen, die zwischen 1. Juni 2019 und 31. Mai 2020 neu in Verkehr gesetzt wurden. Wichtig für CNG-Fahrzeugen: Bei ihnen kann in der Schweiz weiterhin der 20 prozentige Biogasanteil angerechnet werden. Ein Rechenbeispiel dazu: Stösst ein CNG-Fahrzeug gemäss Herstellerangabe 117 CO2/km aus, sind davon nur 80 Prozent klimarelevant. Das heisst, der Wagen ist tatsächlich mit 94 g/km CO2-Austoss unterwegs – und erfüllt damit heute schon den für 2021 geltenden Grenzwert von 95 g/km. Und optional kann man an vielen Schweizer Tankstellen heute schon 100 Prozent Biogas tanken, dann fährt man sogar nahezu klimaneutral.