Portal für klimafreundlichere Mobilität
Wissenswertes und Aktuelles aus der Welt der klimaschonenden Mobilität – auf einen Blick.
15-Liter-Motor von Cummins
Der weltweit grösste unabhängige Motorenhersteller Cummins Inc. aus Columbus (USA) hat einen neuentwickelten 15-Liter-CNG-Motor angekündigt. Der CNG-Antrieb für Lastwagen ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie von Cummins auf dem Weg zu Null-Emissionen. «Wir sind überzeugt, dass diese CNG-Variante als kostengünstige Alternative zu den bestehenden Dieselantrieben im Schwerlastverkehr eine wichtige Ergänzung zur Reduzierung der CO2-Emissionen darstellt», erklärt Srikanth Padmanabhan, Präsident des Motorenbereichs bei Cummins. «Die Einführung unserer universellen 15-Liter-Plattform für schwere Nutzfahrzeuge stellt sicher, dass eine breite Palette von CNG-Antrieben verfügbar ist, um die Emissionsreduktionsziele aller Kunden und Endmärkte zu erfüllen.» Der Motor ist auch die Basis für den kürzlich angekündigten Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Der 15-Liter-CNG-Motor wird bis zu 500 PS und 2500 Nm Drehmoment bieten und voraussichtlich 225 Kilo leichter als ein vergleichbarer Diesel sein. Gleichzeitig ist keine selektive katalytische Reduktion (SCR) erforderlich, um die Abgasnormen für 2024 in Kalifornien oder der Environmental Protection Agency zu erfüllen. «Das Interesse am 15-Liter-CNG-Antriebsstrang hat unsere Erwartungen weit übertroffen», so Puneet S. Jhawar, General Manager, Natural Gas bei Cummins Inc. «Schwerlastkunden sind begeistert von der neuen Möglichkeit, die Emissionen ihrer Flotte zu wettbewerbsfähigen Kosten mit einer ausgereiften, bewährten Technologie zu senken.»
NPM-Forschungsbericht
Biogasanlage für Sportwagenhersteller
Der legendäre, italienische Autohersteller Lamborghini beschleunigt seinen Nachhaltigkeitskurs. Dazu baut der Supersportwagenhersteller eine Anlage zur Nutzung von Biogas anstelle von CNG für die Versorgung seines Stammwerks in Sant’Agata Bolognese (I). Die Anlage wird knapp vier Millionen Kubikmeter Biogas pro Jahr liefern – das sind ungefähr 65 Prozent des Bedarfs des Unternehmens – und wird eine Verringerung der CO2-Emissionen von derzeit 37 Prozent auf etwa 80 Prozent ermöglichen, was einer Einsparung von insgesamt mehr als 11’000 Tonnen CO2 pro Jahr entspricht. «In Sachen Nachhaltigkeit war Lamborghini bereits wegbereitend in der Automobilbranche, als das Thema von grossen Unternehmen noch gar nicht oder nur teilweise angegangen wurde. Wir engagieren uns bereits seit 2009 mit einer Reihe von Programmen und Investitionen, die 2015 dazu führten, dass wir die Zertifizierung ‹CO2-neutral› für das gesamte Werk erhielten», erklärt Stephan Winkelmann, Vorsitzender und CEO von Lamborghini. «Jetzt beschleunigen wir auf unserem Weg mit dem Ziel, Lamborghini von einem CO2-neutralen Werk zu einem vollständig CO2-neutralen Unternehmen nach einem ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, der Produkt, Werk, Logistik und Lieferkette einbezieht.» Von der Schaffung eines Parks mit 10’000 Eichen über Biomonitoring-Projekte mit Bienen, die Errichtung einer der grössten Fotovoltaikanlagen in der Region Emilia-Romagna, den Bau einer Fernwärme- und KWKK-Anlage bis hin zum Start des jüngsten Biogas-Projekts: Lamborghini ist ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit als ethische Verantwortung begreift. Und die Sportwagenmarke mit dem wilden Stier im Logo hat dabei das enorme Potenzial von Biogas und Biomasse erkannt und gibt nun auch hier Vollgas!2020
Nordsol nimmt Betrieb auf
Mit einem Knopfdruck hat der niederländische König Willem-Alexander am 14. Oktober offiziell die erste Bio-LNG-Anlage der Niederlande in Betrieb genommen. Damit haben die Initiatoren Renewi, Nordsol und Shell den nächsten Schritt getan, um den Strassengüterverkehr nachhaltiger zu gestalten. Es wird erwartet, dass die neue Anlage – wie CNG-Mobility.ch bereits berichtete – schätzungsweise 3,4 Kilotonnen Bio-LNG pro Jahr produzieren wird, wodurch der Ausstoss von mehr als 14,31 Kilotonnen fossilem CO2 vermieden wird. Das Bio-LNG wird aus organischen Abfällen hergestellt, nicht aus fossilen Rohstoffen. Deshalb lassen sich mit Bio-LNG die CO2-Emissionen reduzieren. Im Vergleich zu Diesel weist der Treibstoff ausserdem geringere Stickstoffemissionen auf, und die sauberere Verbrennung sorgt dafür, dass kaum Feinstaub ausgestossen wird. Bio-LNG kann auch in bestehenden LNG-Motoren verwendet werden. Für die Lagerung und Verteilung kann die wachsende LNG-Infrastruktur in den Niederlanden und in ganz Europa genutzt werden.
Klimafreundliche Schifffahrt
Das Containerschiff «Elbblue» wurde im Jahr 2017 als weltweit erstes Containerschiff auf einen LNG-Dual-Fuel-Antrieb umgerüstet, und ist nun ist das erste Schiff, dass dank 20 Tonnen CO2-neutralem, synthetischem Flüssiggas (SNG) in den Tanks klimaschonend von einem Hafen zu nächsten schippert. Ein bedeutender Meilenstein für die Schifffahrtsbranche auf dem Weg zu einer umwelt- und klimafreundlichen Schifffahrt! Der SNG-Treibstoff stammt aus der grosstechnischen Power-to-Gas Demonstrationsanlage im niedersächsischen Werlte (D) – der Bau der dortigen PtG-Verflüssigungsanlage wurde erst kürzlich fertiggestellt. Auf Basis einer baulichen Erweiterung kann das erzeugte PtG-Methan nun als CO2-neutraler Drop-in-Treibstoff fossilem Flüssigerdgas beigemischt werden, wodurch die CO2-Emissionen von LNG-betriebenen Schiffen bilanziell klar reduziert werden. Im Rahmen des Bunkering-Events «Elbblue goes SNG» von MAN Energy Solutions am Standort der Brunsbüttel Ports GmbH wurde mit der «Elbblue» nun weltweit erstmals ein kommerziell eingesetztes Seeschiff komplett mit CO2-neutral erzeugtem SNG betankt und stacht danach Richtung St. Petersburg in See.
«Zürich 5»
Die Europäische Union regelt das System der CO2-Flottengrenzwerte für Fahrzeuge in verschiedenen Verordnungen. Aktuell ist sie daran, mit dem «Green Deal» und dem «Fit for 55»-Paket die Weichen für die Verkehrszukunft zu stellen. Dabei ist entscheidend, dass nachhaltige Biotreibstoffe ebenso wie eFuels angemessen berücksichtigt werden. Denn Biotreibstoffe sind bereits jetzt einsetzbar, seit Jahren erprobt und können auf eine weitgehend vorhandene, nicht erst noch zu schaffende Infrastruktur zurückgreifen. Das Bündnis «Zürich 5» besteht aus vier führenden Unternehmen und akademischen Instituten aus dem Biogas– und LNG-Sektor und macht sich für die konsequentere Nutzung von Biogas im europäischen Strassenverkehr stark. Die Koalition will die EU bei der Erreichung ihrer Ziele im Rahmen des «Green Deal» zur Verringerung der Verkehrsemissionen unterstützen und einen günstigen rechtlichen Rahmen für die Einführung von Biogas schaffen. Die derzeitigen Mitglieder der Koalition sind die Biogas Academy aus Schweden, GibGas aus Deutschland, OG (OrangeGas) aus den Niederlanden sowie die BioGem Express AG aus der Schweiz. Weitere Infos zum Bündnis «Zürich 5» gibt’s unter: biomethane4europe.eu
Power-to-Gas einfach erklärt
Als Regiowerk fürs Limmattal spielt Limeco eine wichtige Rolle als regionale Energieversorgerin und schliesst mit der Gewinnung von CO2-neutraler und vorwiegend erneuerbarer Energie aus den Prozessen der Abwasserreinigung und der Kehrichtverwertung Energiekreisläufe. In einer neuen Ausstellung und einem Exponat in der Umwelt Arena in Spreitenbach AG erklärt Limeco nun, wie aus Abfall CO2-neutrale Wärme, Strom und Biogas produziert werden und wie aus Abwasser grünes Gas entsteht. In kurzen Filmen werden die Kreisläufe unterhaltsam erklärt. Denn mit dem Strom aus der KVA und dem Klärgas aus der Abwasserreinigung sind bei Limeco alle Zutaten lokal vorhanden, um in der schweizweit ersten industriellen Power-to-Gas-Anlage CO2-neutrales und erneuerbares Gas zu produzieren. Mit dem so gewonnenen grünen Gas können die jährlichen CO2-Emissionen von rund 2’000 Haushalten eingespart werden.
New Holland TK Methane Power
Der F28 NG, ein CNG-Antrieb von FPT Industrial, und der Raupenschlepper TK Methane Power von New Holland sind die Hauptdarsteller der ersten emissionsfreien Barolo-Ernte in der herrlichen Umgebung des Landguts Fontanafredda in Serralunga d’Alba (Cuneo, Italien) gewesen. Denn ab diesem Jahr werden die wertvollen Trauben des Cru Vigna La Rosa, die einen wunderbaren Barolo hervorbringen, der in die «Wine Spectator Top 100» aufgenommen wurde, mit Hilfe eines Prototyps des New Holland TK Methane Power Raupenschleppers angebaut und geerntet. Dank dessen FPT Industrial F28 CNG-Motor und Biogas im Tank ist sein ökologischer Fussabdruck nahezu Null, da er nicht mit fossilem Treibstoff, sondern mit Methan aus der anaeroben Vergärung von landwirtschaftlichen Abfällen angetrieben wird – so funktioniert Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Umweltschutz. Die auf drei Jahre angelegte Partnerschaft wird zudem durch ein Projekt der Region Piemont unterstützt, das lokale Unternehmen zusammenbringt.
Attraktiver VW Polo TGI
Chipmangel oder auch Lieferengpässen wegen Corona zum Trotz, nun ist es endlich soweit, am 20. September 2021 rollt der neue VW Polo mit CNG-Antrieb zu den Schweizer Händlern. Mit bislang mehr als 18 Millionen gebauten Exemplaren gehört der VW Polo zu den erfolgreichsten Kleinwagen weltweit. Optisch ist die neuste Version sofort an der modernen Front- und Heckpartie und den serienmässigen LED-Leuten zu erkennen. Auch im Innern weiss der Polo zu überzeugen und verfügt nun serienmässig über das «Digital Cockpit» mit digitalen Instrumenten mit einem 8,0-Zoll-Display. Unter der schicken Haube arbeitet ein spritziger und zugleich sparsamer 1-Liter-Hightech-Dreizylinder in Kombination mit einem knackig zu schaltenden, manuellen 6-Gang-Getriebe. Der CNG-Antrieb bringt den leichten VW Polo dank 90 PS und 160 Nm Drehmoment zügig auf Touren. Zu kaufen ist die TGI-Version übrigens ab 25’900 Franken.
65 neue LKW auf einen Schlag
Das Transportunternehmen Vlantana, eines der grössten Transportunternehmen Litauens und ein wichtiger Player in Europa, begann vor zwei Jahren, Lastwagen mit LNG-Antrieb zu testen. Mit LNG lassen sich grosse Mengen an Treibhausgas-Emissionen einsparen. Das durch Abkühlung verflüssigte CNG verbrennt deutlich sauberer und verursacht 15 Prozent weniger CO2, 35 Prozent weniger Stickoxide und sogar 95 Prozent weniger Feinstaub als Diesel. Mit LBG aus erneuerbarem Biogas ist die Reduktion noch massiver. Und der LNG-Antrieb überzeugte die Litauer, die ihre Flotte inzwischen auf 65 Iveco S-Way NP ausgebaut haben. «Im Zusammenhang mit dem Aufbau einer klimaneutralen Wirtschaft spielt LNG eine wichtige Rolle. Der Einsatz von LNG in schweren Nutzfahrzeugen trägt zum langfristigen Ziel der Europäischen Union bei, die CO2-Emissionen von Personenwagen und Nutzfahrzeugen bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu senken», so Tomas Stonys, Generaldirektor von Vlantana. «Ausserdem arbeiten die Motoren dieser Technologie sehr leise, was bei der nächtlichen Auslieferung von Gütern in Städten, in denen Lärmbeschränkungen gelten, von Bedeutung ist.» Die neuen LNG-LKW werden hauptsächlich zwischen Deutschland und den Benelux-Ländern verkehren, da das LNG-Tankstellennetz in Litauen selbst erst im Aufbau ist.