Portal für klimafreundlichere Mobilität
Wissenswertes und Aktuelles aus der Welt der klimaschonenden Mobilität – auf einen Blick.
Iveco und Gruber Logistics
Das italienische Logistikunternehmen Gruber Logistics hatte bei Iveco 100 LNG-Fahrzeuge geordert, die eine überzeugende Kombination aus Leistung und Nachhaltigkeit bieten. Die Entscheidung von Gruber Logistics, einen Teil seines Fuhrparks auf Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen umzustellen, beruht auf der grossen Sorge des Unternehmens um die Umwelt und der Verpflichtung, einen spürbaren Beitrag zur Erreichung der von der EU gesetzten Klimaziele zu leisten. Die 100 Iveco S-Way mit LNG-Antrieb des Südtiroler Logistikers erlauben es, Verbrauch und Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren – beim NO2 um 90 Prozent und bei den Russpartikeln um 95 Prozent. Und ebenfalls eine Senkung der CO2-Emissionen um 95 Prozent im Vergleich zu ihren Dieseläquivalenten ist dank der Verwendung von Biomethan möglich. Martin Gruber, CEO von Gruber Logistics, nahm nun die ersten der insgesamt 100 LNG-LKW in seinen Farben in Empfang und erklärt: «Unser Ziel ist es, die wichtigste Flotte in Europa für den nachhaltigen Transport zu besitzen, indem wir bewährte Technologien nutzen und Innovationen unterstützen, damit neue Zero-Impact-Technologien schnell auf den Markt kommen können.»
Grossbritannien
Auch grosse Transportunternehmen steigen in Grossbritannien beim Antrieb immer mehr von Diesel auf CO2-neutrales Biogas um. Daher wird das Tankstellennetz von CNG Fuels im Königreich weiter ausgebaut. Das Unternehmen wird bis Ende 2021 in der Nähe von Bristol die weltweit grösste, öffentlich zugängliche Biogas-Tankstelle für Lastwagen eröffnen. Der Bau dieser Avonmouth-Tankstelle in der Nähe des M4/M5-Autobahnkreuzes hat begonnen und wird die verkehrsreichsten Frachtrouten in Grossbritannien bedienen. Die Biogas-Tankstelle wird in der Lage sein, 80 LKW pro Stunde an 14 Hochgeschwindigkeitszapfsäulen zu betanken. Sie gehört einem Netz von sechs bestehenden Biogas-Tankstellen an, die bereits im Rest von Grossbritannien in Betrieb sind. CNG Fuels rechnet damit, bis Ende 2022 weitere 14 Stationen zu eröffnen, um der wachsenden Nachfrage von Spediteuren nach Biogas gerecht zu werden.
Siebte Wasserstoff-Tankstelle
Mit Geuensee LU nimmt die dritte Avia-Wasserstoff-Tankstelle der Schweiz ihren Betrieb auf. Patrick Staubli, Geschäftsführer der Avia-Vereinigung: «Was zurzeit in der Schweizer Mobilität geschieht, ist weltweit einzigartig. Zahlreiche Pioniere vereinen ihre Kräfte, um den Wasserstoff-Elektro-Antrieb mit dem gesamten sauberen Energiekreislauf auf die Strasse zu bringen – notabene auf privatwirtschaftlicher Basis.» Mit der Wasserstoff-Tankstelle in Geuensee bei Sursee erschliesst Avia einen zentralen Standort, direkt an der wichtigen Nord-Süd-Verkehrsachse. Urs Schmidli, CEO der Betreiberfirma Schätzle AG, dazu: «Avia setzt mit dem Engagement für diese Form der Elektromobilität ein klares Zeichen, und das tun wir als lokal verankertes Unternehmen ebenfalls.» Ein wichtiger Aspekt liegt in der Qualität und Herkunft des Wasserstoffs. Der grüne Wasserstoff für die Avia-Tankstelle wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien produziert. Die Herstellung erfolgt in Niedergösgen und ist Teil eines ökologischen und ökonomischen Energiekreislaufs. Die Wasserstoff-Tankstelle ist ebenfalls Teil davon, genau wie das Nutzfahrzeug Hyundai Xcient Fuel Cell und die heute bereits verfügbaren Wasserstoff-Elektrofahrzeuge Hyundai Nexo und Toyota Mirai. Sie vereinen die Vorteile des Elektroantriebs mit denjenigen des Wasserstoffs als Energiespeicher: kurze Tankzeiten und Reichweiten bis 650 Kilometern bei den Autos, während aus dem Auspuff nur Wasserdampf kommt. Die Avia und ihre Mitgliedsfirmen wollen dieses Jahr zwei weitere Tankstellen in Frenkendorf BL und in St. Gallen eröffnen und engagieren sich auch für die Produktion von grünem Wasserstoff. Konkrete Projekte sind bereits in Vorbereitung. Osterwalder St. Gallen und die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) gründeten dazu die Wasserstoffproduktion Ostschweiz AG, die künftig lokalen, grünen Wasserstoff im Kubel SG produziert. Und in Basel prüfen die Avia-Mitgliedsfirma Fritz Meyer AG mit der Energiedienstleisterin IWB den Bau eines Elektrolyseurs beim Wasserkraftwerk Birsfelden.
CNG-Terminal «BakuBus»
In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku hat Azpetrol einen riesigen Tankterminal für CNG-Busse von «BakuBus» eröffnet. Der Staat in Vorderasien mit rund 10 Millionen Einwohnern erfuhr dank seinen bedeutenden Ölreserven ab dem Jahr 2000 einen rasanten Wirtschaftsaufschwung. Und in Baku trifft die Schweizer Fussballnationalmannschaft im Juni im Rahmen der Europameisterschaft auf Wales sowie die Türkei. Ob die Fussballer allerdings Zeit haben, die neue Grosstankstelle zu bewundern, ist eher unwahrscheinlich – lohnen würde es sich! Denn der СNG-Terminal hat eine Tankkapazität von 15’000 Kubikmeter pro Stunde. Und dank der speziellen Struktur, der Zusammensetzung und des Anschlussschemas ist es an der Azpetrol-Tankstelle möglich, eine beliebige Anzahl von Zapfsäulen – zwischen 1 und 14 Einheiten – gleichzeitig zu betreiben. Dies ermöglicht die gleichzeitige Betankung von bis zu 14 Bussen, die dank ihres CNG-Antriebs im Vergleich mit Diesel-Bussen bis zu 15 Prozent weniger CO2 ausstossen. Mit Biogas betankt, liessen sich die CO2-Emissionen der CNG-Busse sogar um 75 bis 85 Prozent reduzieren.
NGVA-Europe-Webinar
Die Auswahl von Lösungen zur schnellen und erschwinglichen Dekarbonisierung des Strassenverkehrs muss auf soliden Informationen und fairem Wettbewerb basieren und durch eine umfassende Gesetzgebung unterstützt werden. Mit diesem Ziel vor Augen hat die Natural & bio Gas Vehicle Association (NGVA Europe) nun die Frontier Economics mit der Durchführung einer neuen Studie beauftragt. Diese Studie soll aufzeigen, welche konkreten Vorteile Gas als Energieträger im Verkehrssektor ermöglicht und zwar unter Berücksichtigung des Gleichgewichts zwischen Emissionsreduzierung und relativen Kosten. Während des Webinars des NGVA Europe am 4. Mai 2021 von 11 bis 13 Uhr wird Frontier Economics die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Studie vorstellen. Die Studie zum Beitrag der Gasmobilität zur Klimaneutralität wird anschliessend in einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Industrie, politischen Entscheidungsträgern und anderen relevanten Interessengruppen diskutiert. Merken Sie sich den Termin vor! Weitere Infos unter www.ngva.eu oder bei uns unter auf www.cng-mobility.ch. Dort finden Sie übrigens unter der Rubrik «Über uns» unter «Agenda & Termine» jeweils Hinweise auf aktuelle Events und spannende Termine rund um eine klimafreundlichere Mobilität.
Europäischer Nutzfahrzeugmarkt
Der Anteil neuimmatrikulierter Nutzfahrzeuge, die mit Benzin beziehungsweise Diesel betrieben werden, ging im letzten Jahr deutlich zurück – sowohl bei den leichten als auch bei den schweren Nutzfahrzeugen. Dies zeigen die neusten Zahlen des europäischen Automobilherstellerverbands ACEA. Kräftig zugelegt haben Nutzfahrzeuge, die elektrisch aufladbar sind, sogenannte «electrically-chargeable vehicles» – kurz ECV. Die leichten Transporter dieser Kategorie legten in der EU, EFTA und Grossbritannien um total 30,8 Prozent zu. Die Lastwagen verzeichneten gar ein Wachstum um 60,8 Prozent von 745 auf 984 Stück. 90 Prozent davon wurden übrigens in den beiden Ländern Deutschland und den Niederlanden zugelassen. Es gibt aber auch 10 EU-Länder, in denen 2020 kein einziger Elektro-Truck verkauft wurde. Bei den Lastwagen, die mit alternativem Treibstoff unterwegs sind, entfallen 99 Prozent auf solche mit CNG- oder LNG-Antrieb. Die Nachfrage ist hier 2020 europaweit nochmals deutlich angestiegen und zwar um 5,5 Prozent auf 6841 Einheiten. In der Schweiz wurden gemäss ACEA-Zahlen 41 Lastwagen mit CNG- oder LNG-Antrieb verkauft. Bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen waren es schweizweit sogar 125 Stück, was einem Plus von 5 Prozent entspricht.
Iveco, Engie und Vulcangas
Gaznat und EPFL
Das Westschweizer Energieversorgungsunternehmen Gaznat und die École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) sind eine strategische Zusammenarbeit eingegangen, um in der Romandie einen Kompetenzpool zur CO2-Abscheidung, -Speicherung und -Nutzung für die Produktion von synthetischem Gas aufzubauen. Im Rahmen dieser Kooperation wurden schon drei Gaznat-Lehrstühle an der EPFL eingerichtet und ein Fonds zur Unterstützung von Forschungsprojekten geschaffen. Im Rahmen von zwei Projektrunden 2016 und 2018 wurden so bereits elf Projekte ausgewählt und unterstützt. Nun läuft die Eingabefrist für die dritte Finanzierungsrunde von kollaborativen Projekten, an denen mindestens zwei EPFL-Labors/Forschungsgruppen beteiligt sind. Gaznat unterstützt die zukunftsträchtige Forschung mit insgesamt 1,278 Millionen Franken. Projekte können übrigens noch bis am Mittwoch, 28. April 2021 (17:00 Uhr MESZ), eingereicht werden.
Snam4Mobility
Snam4Mobility hat in Zusammenarbeit mit den Energieunternehmen Goldengas und Enerpetroli zwei neue CNG-Tankstellen für Autos und Lastwagen in Rom eröffnet. Die Tankstelle in der Via di Torre Spaccata, die von Goldengas betrieben wird, ist die fünfte in Latium, die auch LNG für schwere Fahrzeuge liefert, und ist bereits für die Lieferung von LBG ausgerüstet. Die zweite Tankstelle in der Via di Tor Cervara, verwaltet von Enerpetroli, ist die achtzigste in der Region, die CNG liefert. Der Standort ist der zweite von neun, die im Rahmen einer Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen vorgesehen ist. Weitere Stationen sollen in der Region Umbrien entstehen. Snam4Mobility, ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent im Besitz von Snam befindet, entwickelt die Infrastruktur für die Verteilung von CNG und Biogas für Autos sowie LNG für den Schwertransport in ganz Italien. Der Strategieplan von Snam für die Jahre 2020 bis 2024 sieht den Bau von 150 neuen CNG- und Biogas-Tankstellen sowie die Inbetriebnahme der ersten fünf Wasserstoff-Tankstellen vor.
transport-CH/aftermarket-CH 2021
Die beiden Leitmessen transport-CH und aftermarket-CH, die vom 10. bis 13. November 2021 in Bern erstmals unter einem gemeinsamen Dach durchgeführt werden, zählen auf einen neuen Partner: Die Migros ist als Nachhaltigkeitspartnerin eingestiegen. Sie nutzt damit die einmalige Plattform, um der Öffentlichkeit ihre Bestrebungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung von Transport und Logistik aufzuzeigen. Die Migros, deren Kompetenzzentrum für Verkehr «MGB Logistik Transport» bei der letzten Austragung des Schweizer Nutzfahrzeugsalons bereits als Aussteller präsent war, wird offizieller Nachhaltigkeitspartner der Messeveranstaltung. «Unser erklärtes Ziel ist die Dekarbonisierung von Transport und Logistik», hält Rainer Deutschmann, Leiter Direktion Sicherheit & Verkehr des Migros-Genossenschafts-Bunds «Wir werden die Plattform nutzen, um über unsere stetigen und innovativen Nachhaltigkeitsengagements einen Dialog zu führen». In der Ostschweiz, aber auch in Basel setzt der Schweizer Detailhandelsriese für einen klimafreundlicheren Transport bereits seit längerem auch Biogas-Lastwagen ein.