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Elektroautos werden als «emissionsfrei» beschrieben, weil sie im Gegensatz zum Verbrennungsmotor keine direkten Emissionen erzeugen. Dass sich die CO2-Emissionen im Strassenverkehr nur senken lassen, wenn zumindest ein Teil des Fahrzeugparks elektrifiziert wird, ist mittlerweile unbestritten.
Elektrofahrzeuge belasten das Klima weit weniger als ein Benziner oder ein Dieselmotor – die Emissionen sind aber nicht gleich null. Oft geht dabei vergessen, dass nicht nur im Betrieb, sondern auch bei der Herstellung und der Entsorgung von Elektroautos Emissionen entstehen. Bei der Lebenszyklusanalyse zeigt sich, dass ein Elektrofahrzeug einen CO2-Rucksack mit ins Leben bringt, der deutlich grösser ist als derjenige von Autos mit Verbrennungsmotor. Denn die Herstellung der Lithium-Ionen-Batterie als Energiespeicher ist energieaufwendig und verursacht hohe CO2-Emissionen.
Im Fahrbetrieb baut das Elektrofahrzeug diesen Rucksack ab. Der deutsche Automobilclub ADAC hat errechnet, dass der CO2-Nachteil von batterieelektrischen Autos ab Fahrleistungen von 50’000 bis 100’000 Kilometern ausgeglichen wird. Entscheidend ist dabei nicht die Antriebstechnologie, sondern die verwendete Energie. Elektromobilität ist dann sinnvoll, wenn der Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Fotovoltaikanlagen stammt, also CO2-frei ist.
Das Beratungsunternehmen PA Consulting hat 2017 die CO2-Emissionen «Well-to-Wheel» (also von der Energiequelle bis zum Rad) der verschiedenen Antriebstechnologien errechnet und kommt zum Schluss, dass ein Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem Strom fährt, pro Kilometer 5 Gramm CO2 ausstösst. Gleichviel wie ein CNG-Fahrzeug, das mit Biogas betankt wird. Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) kommt sogar zum Schluss, dass bei einer Fahrleistung von weniger als 6000 Kilometer pro Jahr ein Biogas-Auto einem Elektro-Flitzer vorzuziehen ist.
Unschlagbar ist der Elektroantrieb punkto Effizienz und Fahrleistungen. Elektromotoren können Wirkungsgrade von deutlich über 95 Prozent erreichen. Das bedeutet, dass 95 Prozent der aufgewendeten Energie für den Vortrieb genutzt werden kann. Demgegenüber sind herkömmliche Diesel- oder Benzinmotoren mit Wirkungsgraden zwischen 25 und 40 Prozent faktisch Heizkraftwerke auf vier Rädern.