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Gas Infrastructure Europe (GIE)
 
 

Wichtige Rolle für erneuerbare Gase

Die EU will 2050 die Klimaneutralität erreichen. Biogas und Biomethan könnten dabei in der Mobilität und in anderen Sektoren wichtige Rollen übernehmen. Die European Biogas Association EBA pocht daher darauf, dass erneuerbare Gas beim «Green Deal», aber auch bei der Revision der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) gebührend berücksichtigt werden.

Der europäische Biogassektor hat massiv zugelegt Quelle: GIE

Biogas und Biomethan sind erneuerbare Gase mit enormem Potenzial zur Emissionsreduzierung in vielen Bereichen der Wirtschaft – einschliesslich der Industrie, bei Gebäuden, in der Landwirtschaft und in der Mobilität. Ende 2019 produzierte der Biogassektor 167 TWh oder 15,8 Milliarden Kubikmeter Biogas und 26 TWh oder 2,43 Milliarden Kubikmeter zu Biomethan aufbereitetes Biogas. Möglich machten dies insgesamt 18’943 Biogasanlagen und 725 Biomethan-Anlagen in ganz Europa. In der Schweiz gibt es 37 Anlagen, in denen Biogas produziert und ins Gasnetz eingespeist wird. Neben diesen grossen Anlagen gibt es zudem Hunderte kleinere Biogasanlagen, die das produzierte Biogas direkt vor Ort verwenden. Die Schweizer Gaswirtschaft fördert in einem speziellen Programm die Produktion und Einspeisung von Biogas ins Gasnetz mit jährlich rund vier Millionen Franken.

«Erneuerbare Gase werden überall dort eine wichtige Rolle spielen, wo eine vollständige Elektrifizierung nicht möglich ist», ist Angela Sainz von der European Biogas Association EBA überzeugt. Darum setzt sich die EBA auch 2021 dafür ein, dass positive Auswirkungen auf Landwirtschaft und Abfallwirtschaft anerkannt und der Übergang zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft erleichtert werden. Denn ein wirksamer «Green Deal» erfordert einen effizienteren und vernetzten Energiesektor mit Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen. Obwohl Ökostrom für die Reduzierung dieser Emissionen unerlässlich sein wird, werden erneuerbare Gase dabei in verschiedenen Sektoren ebenfalls wichtige Rolle einnehmen, wenn dies die EU zulässt. «Die Umsetzung des <Green Deal> eröffnet neue Möglichkeiten für den Ausbau von Biogas und Biomethan in Europa», ist sich EBA-Direktor Harmen Dekker sicher. «Biogas und Biomethan sind leicht zugängliche, erneuerbare Energiequellen: Unser Sektor ist bereit für eine Expansion und perfekt positioniert, um einen signifikanten und nachhaltigen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.»

Punkto Mobilität will die EU ausserdem bereits im Juni die Überarbeitung der CO2-Standards für Personenwagen erörtern. Erneuerbare Treibstoffe – wie beispielsweise Biogas oder LBG (verflüssigtes Biogas) – sollten dabei unbedingt als eine der Alternativen zur Reduktion der Emissionen im Strassenverkehr in Betracht gezogen werden. Die EBA versucht daher die EU-Politiker zu überzeugen, dass nicht nur – wie aktuell – nur die Auspuffemissionen für die CO2-Standards herangezogen werden, sondern der gesamte Lebenszyklus der Fahrzeuge (von der Produktion bis zur Entsorgung) und der Treibstoffe bei den Berechnungen berücksichtigt werden.

Biogasanlage im polnischern Górzyca. Quelle: GIE

Die EU-Kommission plant 2021 ausserdem eine Revision der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II). Diese neuen Richtlinien sollen den Handel mit Biogas – vor allem grenzüberschreitend – vereinfachen. Zudem will die EU damit weitere Anreize für die Nutzung erneuerbarer alternativer Brennstoffe, einschliesslich Biomethan, schaffen, um auch schwer zu dekarbonisierende Sektoren klimafreundlicher zu machen. «Die EBA geht davon aus, dass allein der Biomethan-Sektor in der Lage sein wird, bis 2030 rund 34 Milliarden Kubikmeter nachhaltiges Biomethan zu produzieren», rechnet Angela Sainz vor. Wenn der Sektor sein Wachstumstempo beibehält, kann er die Produktion an erneuerbaren Gasen bis 2030 fast verdoppeln und bis 2050 mehr als vervierfachen! «Die Umsetzung des <Green Deal> wird entscheiden, welche Rolle Biogas und Biomethan im künftigen Energiesystem der EU einnehmen können. Ein unterstützender und konsistenter gesetzlicher Rahmen wird dabei Fortschritt und Investitionen fördern.» (pd/jas, 29. März 2021)

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