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Transport-CH 2019
 
 

Technologiemix ist nötig

Neue Antriebe und Treibstoffe sind ein wesentliches Instrument zur Emissionsreduzierung, hält die deutsche Nationale Plattform Zukunft der Mobilität fest.

Neue Antriebstechnologien und Treibstoffe spielen eine zentrale Rolle fürs Erreichen der Klimaziele der deutschen Bundesregierung: Die Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor um 40 bis 42 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 sei nur möglich, wenn der Einsatz alternativer Antriebe und Treibstoffe ein wesentlicher Bestandteil des insgesamt notwendigen Massnahmenpaketes werde. Dies hat die Arbeitsgruppe 2 (AG 2) der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität festgestellt. Sie vereint in Deutschland Expertinnen und Experten aus Industrie, Nicht-Regierungsorganisationen, Verbänden, Politik und Wissenschaft. Die AG 2 kommen zum Schluss, dass langfristig tragfähige Lösungen nur durch ein Zusammenspiel der verschiedenen Technologien geschaffen werden können. Daher hat sie sich das Ziel gesetzt, einen Technologiemix zu finden, der den grösstmöglichen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstosses leisten kann.

In ihrem ersten Kurzbericht stehen die technische Machbarkeit sowie die erwarteten Potentiale von elektrischen Antrieben, wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen und alternativen Treibstoffen wie auch CNG oder LNG im Fokus. Dabei hält die Arbeitsgruppe fest, dass neue Antriebs- und Treibstoffoptionen grundsätzlich umsetzbar seien. Allerdings beständen Unterschiede hinsichtlich ihrer technologischen Reife, ihrer Marktreife und der Einsatzmöglichkeiten. Die AG 2 sieht drei technische Optionen, die sich jedoch gegenseitig nicht ausschliessen. Diese sind: Elektromobilitätskonzepte, Wasserstoff und Brennstoffzelle sowie alternative Treibstoffe für Verbrennungsmotoren – wie beispielsweise CNG oder LNG. Vor allem in der Luft- und der Schifffahrt seien alternative Treibstoffe wie CNG und LNG auf absehbare Zeit unverzichtbar. Bereits heute sind sie in Einzelfällen im Einsatz, wie das Kreuzfahrtschiff Aida Nova beweist.

Volvo CNG-Motor
CNG-Motor von Volvo Trucks zu sehen an der Transport-CH in Bern.

Da sich das Mobilitätssystem von 2030 klar vom heutigen Referenzsystem unterscheidet, werden sich zwischen den einzelnen Sektoren zudem positive und negative CO2-Verschiebungen ergeben. Die Arbeitsgruppe unterstützt daher auch die Forderung nach Life-Cycle-Analysen. Oder zumindest Well-to-Wheel-Betrachtungen der unterschiedlichen Technologien, um so zu ganzheitlichen Ergebnissen und besseren Vergleichsmöglichkeiten zu kommen. Denn das Ziel muss es sein, die CO2-Emissionen insgesamt zu senken.

Bis zum Jahr 2030 gibt es aus Sicht der deutschen Experten aktuell keine Einzeltechnologie, die die angestrebten Ziele bei der Emissionsminderung allein durch eine beschleunigte Einführung erreichen wird. Es sind verschiedene Treibstoff- und Antriebsoptionen für unterschiedliche Anwendungen erforderlich. Und zwar auch abhängig von Nutzungsintensität und Reichweitenanforderungen sowie dem Zeitrahmen, in dem eine Fahrzeugflotten-Erneuerung möglich ist. Nicht alle Verkehrsträger könnten antriebsseitig elektrifiziert werden. Das gelte bis zu einem bestimmten Grad auch für den schweren Güterverkehr. Hier geht etwa Timm Kehler, Vorstand der deutschen Brancheninitiative Zukunft Erdgas, davon aus, dass ein Wechsel von Diesel zu LNG bei LKWs allein in Deutschland fast 4 Millionen Tonnen CO2 einsparen könnte.

Chauffeur und Schwingerkönig Christian Stucki
Schwingerkönig und Chauffeur Christian Stucki (rechts) gibt an der 10.Transport-CH Autogramme und nahm zudem die neuen Antriebstechnologien unter die Lupe.

LNG, also Liquefied Natural Gas, ist eine von mehreren, neuen Antriebstechnologien im Nutzfahrzeugbereich. Diese sind übrigens alle vom 14. November bis 17. November 2019 an der 10. Transport-CH in Bern zu bewundern. An dieser Leitmesse der Schweizer Nutzfahrzeugbranche werden die neusten Elektro-, CNG- sowie Brennstoffzellen-LKW präsentiert und auf dem Messegelände steht sogar eine rund 600 Meter lange Teststrecke zur Verfügung. (pd/jas, 13. November 2019)

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