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Die Bürgin Transport AG ist ein klassisches KMU: Die Firmengeschichte beginnt im Jahr 1972 mit dem Kauf des ersten LKW durch Beat Bürgins Vater Eduard. Der LKW wird im Landwirtschaftstransport eingesetzt. Er transportiert Stroh und Heu von Schaffhauser Bauern in Randgebiete und Erbsen in die Konservenfabrik nach Bischofszell. 47 Jahre später ist der Ein-Mann-Betrieb zum Unternehmen mit 24 Mitarbeitenden, 20 schweren und einigen leichten Nutzfahrzeugen herangewachsen. Mit Lea Bürgin sitzt bereits die dritte Generation mit am Steuer und unterstützt die Brüder Beat und Thomas Bürgin im familieneigenen Betrieb. Die landwirtschaftlichen Transporte sind immer noch ein wichtiges Standbein; zudem importiert die Bürgin Transport AG Malz für 150 Brauereien in der Schweiz. Ein weiteres Standbein ist der Transport von Chemie- und Pharmaprodukten zwischen dem Flughafen Zürich-Kloten und einem grossen lokalen Pharmaunternehmen in Schaffhausen.
Und hier kommt der neue Scania G410 B 6×2*4 ins Spiel, ein Dreiachser mit einer für den Transport von pharmazeutischen Produkten unerlässlichen Kühleinrichtung. Ursprünglich hatte Beat Bürgin ein Dieselfahrzeug bestellt. «Dann erhielt ich vom Scania-Verkaufsberater eine WhatsApp-Nachricht. Er war in Schweden und testete die neuen Gasfahrzeuge.» Der Mann von Scania war begeistert vom innovativen Euro-6-Gasmotor OC13 und übertrug diese Begeisterung auf seinen Kunden.
Beat Bürgin änderte seine Bestellung und orderte zusätzlich einen Sattelzug mit dem identischen 13-Liter-Motor. Beide Fahrzeuge sind seit dem 3. Januar 2019 in Betrieb und die ersten Erfahrungen durchwegs positiv. Der neue, 410 PS starke Motor sorgt bei 1100 bis 1400 U/min für ein Drehmoment von 2000 Nm. Beat Bürgin: «Dieses Drehmoment ist praktisch identisch mit jenem eines Dieselmotors der gleichen Grösse. Das macht die beiden Trucks absolut alltagstauglich.»
Technisch kann der Motor mit CNG (Compressed Natural Gas) oder LNG (Liquid Natural Gas) betrieben werden. Beat Bürgin setzt auf CNG: «Wir haben eine Tankstelle praktisch vor der Haustür und beziehen am gleichen Ort CNG, wo andere Diesel tanken.» Sogar das Kühlaggregat des Dreiachsers wird mit CNG betrieben. Er sei ein Technikfreak, sagt Beat Bürgin über sich, und darum stets an Innovationen interessiert. «Und der Betrieb mit CNG ist mein Beitrag, den ich für mehr Nachhaltigkeit leisten kann.»
«Der Betrieb mit CNG ist mein Beitrag, den ich für mehr Nachhaltigkeit leisten kann.»
Scania verspricht mit den neuen Gasmotoren eine Senkung des CO2-Ausstosses um 15 bis 90 Prozent, abhängig ist dies von der Erzeugung des Treibstoffs (fossiles Erdgas, Biogas oder ein Mix). Die Bürgin Transporte AG ist mit den neuen Scania-Trucks im Jahr 2019 sogar komplett CO2-neutral unterwegs. Möglich machen es die Energiezertifikate der SH Power, der Energieversorgung Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall: Was die Chauffeure von Beat Bürgin an der Erdgastankstelle in Schaffhausen beziehen, speist SH Power als 100 Prozent Biogas ins Netz ein. Alltagstauglich, benutzerfreundlich, leise und sauber seien seine neuen Trucks, stellt Beat Bürgin fest. Und die Kosten? «Auch sie sind kein Nachteil.» (sco, 29. April 2019)
Wir sind Technikfreaks und schauen uns immer auf dem Markt um. Schon vor mehr als zehn Jahren hatten wir uns mit Erdgas und Biogas beschäftigt, doch damals war die Technik noch nicht so weit.
Definitiv. Unsere Fahrzeuge sind regional im Einsatz, daher ist die Reichweite im CNG-Betrieb für uns vollauf alltagstauglich. Und die Motorenleistung ist praktisch identisch wie jene eines Dieselfahrzeugs – sogar das Drehmoment.
Natürlich haben wir uns die Frage gestellt, welches der Antrieb der Zukunft ist. Die Wahl fiel rasch auf CNG. Wenn ich heute meinen Beitrag leisten kann, die CO2-Emissionen zu senken, dann muss ich das tun.