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Domenico De Rosa, Vorstandsvorsitzender der Smet-Gruppe. im Video zur Übergabe der 40 Iveco S-Way mit LNG-Antrieb. Quelle: Iveco
«Europa zahlt die Zeche für die katastrophalste kontinentale Energiepolitik in der Geschichte der Menschheit, und die Leidtragenden sind die Unternehmen und die Bürger», schimpft Domenico De Rosa, Vorstandsvorsitzender der Smet-Gruppe. «Heute, in einer Notsituation, werden alle Entscheidungen, die getroffen werden, mehr von der Notwendigkeit als von echten Möglichkeiten und richtigen Visionen diktiert.» De Rosa verlangt daher, dass die Regierungen einen entscheidenden Kurswechsel vornehmen, um eine Zukunft voller Fallstricke für Unternehmen und Bürger abzuwenden.
Seine Smet-Gruppe wurde 1947 in Salerno (I) gegründet und hat längst internationale Dimensionen erreicht. Letztes Jahr erwirtschaftete sie einen Gesamtumsatz von 450 Millionen Euro, hatte einen Fuhrpark von 5500 Fahrzeugen und betrieb mehr als 30 Standorte in Italien und Europa. «Unser Erfolg beruht auf Methode, Disziplin und Respekt vor den Menschen. Die Zukunft? Wir werden auch in Zukunft da sein, und wir werden keine Statisten, sondern Protagonisten sein», erklärt CEO De Rosa zum 75-Jahre-Jubiläum der italienischen Speditionsgruppe trotz schwierigem Marktumfeld zuversichtlich. «Innovation und Umweltschutz sind uns in die Wiege gelegt worden. Ein Beweis dafür ist die ‹grüne Wende›, die wir weit vor der Zeit vollzogen haben.»
Einer der neuen LKW der Smet-Gruppe wird an der Bio-LNG-Tankstelle in Turin (I) betankt, so dass er danach seine Ziele nahezu CO2-neutral erreichen kann. Quelle: Iveco/Smet-Gruppe
Bereits ab Mitte der 1990er-Jahre hat man bei der Smet-Gruppe auf eine engere Verknüpfung mit Schiffs- und Bahntransporten gesetzt. In den letzten Jahren haben die Italiener zudem begonnen, Dieselalternativen in den Fuhrpark zu integrieren. «Zunächst LKW mit Flüssiggas, heute mit Biogas, in naher Zukunft auch mit Strom und Wasserstoff», so der Smet-Chef. «Unser 75-jähriges Jubiläum fällt in eine Zeit, die durch einen beispiellosen geopolitischen Rahmen gekennzeichnet ist.» Dieser sei sicherlich nicht förderlich für Investitionen, und zwar in allen Bereichen. «Nichtsdestotrotz investieren wir weiterhin in die Dekarbonisierung des Strassentransports und in den ökologischen Übergangsprozess», macht De Rosa klar.
Das zeigt sich auch beim neusten Flottenzuwachs: Iveco liefert 40 Iveco S-Way LNG an das Logistik- und Gütertransportunternehmen. Die Übergabezeremonie fand an der Bio-LNG-Tankstelle an der Strada Cascinette in Turin statt. Diese hat im Laufe der Jahre zum Aufbau einer grossen Flotte von LKW mit LNG-Antrieb in der Region geführt, die dank des nachhaltigen Ursprungs des LNG einen nahezu CO2-neutralen Transport ermöglichen. Denn CNG beziehungsweise LNG und vor allem Biogas und Bio-LNG sind bis heute die einzigen ausgereiften Lösungen, die in der Lage sind, die CO2-Emissionen auf langen Strecken im Güterverkehr wirklich zu reduzieren.
Quelle: Iveco/Smet-Gruppe
Die Smet-Gruppe erhält nun in zwei Tranchen 40 Iveco S-Way LNG des Modells AS440S46T/P 2 LNG. Diese 4×2-Sattelzugmaschinen mit einem Radstand von 3800 mm sind mit einem 460 PS starken Cursor-13-Motor, einer AS-Kabine mit Hochdach, einem HI-Tronix-12-Gang-Getriebe und einer Luftfederung hinten ausgestattet.
«Die Zusammenarbeit mit der Smet-Gruppe und mit unserem Händler Mecar hat es ermöglicht, hier den Startschuss für mehr Nachhaltigkeit im Logistikbereich zu geben, als von Nachhaltigkeit noch gar nicht die Rede war», so Fabrizio Buffa, Leiter des Marktes für mittlere und schwere Fahrzeuge bei Iveco Italien. «Nun liefern wir 40 Iveco S-Way LNG der neuesten Generation aus. Ein Beweis dafür, dass der Einsatz von Bio-Treibstoffen absolut realistisch und möglich ist.» Die Smet-Gruppe ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die zukunftsträchtige Technologie setzt, denn Andrea Bosi, Key Account Manager bei Rohstoff- und Energielieferanten Vulcangas, betont: «Die Nachfrage nach Bio-LNG wächst ständig, und wir versuchen, diese zu befriedigen. Daher investiert Vulcangas weiterhin stark in diesen Sektor.» Aktuell liefern drei Produktionsstätten Bio-LNG für die Tankstellen des Unternehmens und ermöglichen es so den Lastwagen, dank Bio-LNG mit grossen Reichweiten und nahezu keinen klimarelevanten CO2-Emissionen aufzuwarten. (jas, 6. September 2022)