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Russland setzt auf CNG

Dass Russland über enorme Gasreserven verfügt, ist keine Neuigkeit. Dass die Regierung aber ein Förderprogramm zur «Entwicklung des CNG-Kraftstoffmarktes» beschliesst, dagegen schon.

Gazprom Gazomotornoye Toplivo
Eine der modernen CNG-Tankstellen von Gazprom Gazomotornoye Toplivo in Russland.

Russlands Regierung hat unter Michail Wladimirowitsch Mischustin, dem Ministerpräsidenten der Russischen Föderation, ein gewaltiges Förderprogramm für den Energiesektor bis 2024 verabschiedet. Darunter auch das Unterprogramm zur «Entwicklung des CNG-Kraftstoffmarktes». Mit 250 Millionen Franken sollen in den nächsten vier Jahren die Erhöhung des CNG-Verbrauchs, der Ausbau der Tankstelleninfrastruktur sowie die Vergrösserung der CNG-betriebenen Fahrzeugflotte erreicht werden.

«Das Programm sieht die vorrangige Entwicklung des CNG-Kraftstoffmarktes in 27 Regionen Russlands vor. Diese Regionen liegen an den wichtigsten Bundesstrassen und verfügen bereits über eine grundlegende Infrastruktur für die Gasbetankung. Dieser Ansatz wird es ermöglichen, den europäischen Teil Russlands effektiv mit einem CNG-Netz abzudecken und CNG-Korridore zu bilden», erläutert Timur Soyin, bei Gazprom verantwortlich für CNG-Kraftstoffe.

Bis Ende 2024 soll in Russland so das Volumen des CNG-Verbrauchs auf 2,7 Milliarden Kubikmeter ansteigen. Die Anzahl der Gastankstellen soll auf 1273 Stück klettern. Und die Flotte der in Russland mit CNG betriebenen Fahrzeuge um mindestens 40’000 Einheiten vergrössert werden. Das Potenzial im flächenmässig grössten Land der Erde ist noch gross. Derzeit unterhält Gazprom Gazomotornoje Toplivo russlandweit 252 Gastankstellen und 17 Standorte mit mobilen Gastankstellen sowie CNG-Verflüssigungskomplexe in Kaliningrad und Peterhof sowie das Moskauer Gasverarbeitungswerk.


Auch bei Schiffen, wie dem nun geplanten Touristenboot für rund 180 Passagiere, soll künftig auf LNG-Antrieb gesetzt werden.

Man darf gespannt sein, welchen Einfluss die staatliche Förderung auf die CNG-Flotte, aber auch auf den Transportsektor insgesamt haben wird, wenn sich Korridore für moderne CNG- und LNG-Trucks von Europa weiter nach Osten erstrecken. Die Produktion und Vermarktung von CNG als Fahrzeugkraftstoff ist eine der Prioritäten von Gazprom, gleichzeitig schielen die Russen aber schon in Richtung Schifffahrtsbereich. «Wir sehen hier ein erhebliches Potenzial in der Verwendung von LNG als Kraftstoff für See- und Flussschiffe aufgrund seiner wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile», erklärte ein Vertreter von Gazprom Gazomotornoje Toplivo. Kein Wunder spannte man hier mit der Vereinigten Schiffbaukorporation, dem grössten Schiffbauunternehmen Russlands, zusammen und plant den Bau neuer LNG-Schiffe. (jas, 8. April 2020)

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