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Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven bei einer Ansprache. (Quelle: zvg)
Da röhrt der Elch und hüpft das Rentier vor Freude! Die schwedische Regierung unter Stefan Löfven hat entschieden, dass bereits per 1. Juli 2020 strengere Vorschriften für die Anschaffung von Fahrzeugen für Regierung, Behörden und Gemeinden gelten sollen. Die neuen Vorschriften orientieren sich an den verschärften Anforderungen, die in Schweden auch für das Erhalten eines Umweltbonus beim Autokauf gelten.
Neu dürfen Fahrzeuge der Regierungsflotte maximal 70 g CO2/km ausstossen oder müssen mit Gas angetrieben sein. Damit werden explizit auch Gas-Fahrzeuge trotz ihres Verbrennungsmotors zu den umweltfreundlichen Fahrzeugen gezählt und somit den elektrifizierten Autos gleichgestellt. Das macht in Schweden besonders viel Sinn. Denn bei den Nordlichtern besteht bereits heute bis zu 94 Prozent des CNG an den Zapfsäulen aus Biogas oder erneuerbarem CNG. Mit Biogas betankte Fahrzeuge sind bekanntlich nahezu klimaneutral unterwegs. Als Vergleich: in der Schweiz lag der durchschnittliche Biogasanteil letztes Jahr bei 23,6 Prozent. Der Anteil soll in den nächsten Jahren jedoch weiter ausgebaut werden, wie Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie VSG, gerade in einem Exklusivinterview verriet. Auch Fahrzeuge, die mit CNG betankt werden, sind übrigens schon klimaschonender als herkömmliche Verbrenner und stossen bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus.
Die neuen Umweltanforderungen für die schwedischen Behörden bedeuten unter anderem, dass Autos und auch leichte Nutzfahrzeuge, ab dem 1. Juli für die Regierungsflotte nur noch geleast oder gekauft werden können, wenn sie weniger als 70 g CO2/km ausstossen oder dank des Gasantriebs nahe CO2-neutral unterwegs sind. Das dürfte auch positive Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der CNG-Fahrzeuge in Schweden haben. Ausnahmen gibt es übrigens nur ganz wenige und zwar für Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Rettungskräfte und der Armee. (pd/jas, 10. Juni 2020)