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Porsche lobt Schweiz

Der Sportwagenbauer Porsche sieht synthetische Treibstoffe als realistische Alternative, um den Autoverkehr klimafreundlicher zu machen. Mit Elektro allein komme man nicht schnell genug voran. Zudem lobt Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner den beim CO2-Austoss anrechenbaren Biogasanteil in der Schweiz.

Michael Steiner - Entwicklungsvorstand der Porsch AG
Michael Steiner, Entwicklungsvorstand der Porsche AG, anerkennt die Vorreiterrolle der Schweiz bezüglich Anerkennung des Biogasanteils. Quelle: Porsche

Der legendäre, deutsche Sportwagenhersteller Porsche will die Entwicklung synthetischer Treibstoffe – sogenannte eFuels – künftig selbst massgeblich vorantreiben. Die Technologie sei vor allem deshalb so wichtig, weil der Verbrennungsmotor die Autowelt noch viele Jahre dominieren werde, sagt Entwicklungsvorstand Michael Steiner. «Wenn man die Bestandsflotte perspektivisch nachhaltig betreiben will, dann sind eFuels ein elementarer Bestandteil», betont er.

Zukünftig sollen von eFuels sowohl aktuelle als auch historische Modelle der Bestandsflotte profitieren können. Auch auf die Zusammensetzung eines neuen synthetischen Treibstoffs möchte Steiner Einfluss nehmen: «Wir wollen unbedingt den Treibstoff mitspezifizieren, damit dieser so tauglich ist, dass er auch für Hochleistungsmotoren funktioniert.» Nur: Für die CO2-Flottenwerte, deren Überschreitung allein den Schweizer Auto-Importeuren für 2019 CO2-Sanktionen von 78,1 Millionen Franken einbrockte, würde die Nutzung von solchen eFuels aktuell nichts bringen. «Für uns wären eFuels hier und heute tatsächlich in der Flotte nicht anrechenbar», erläutert der Porsche-Entwicklungsvorstand und lobt danach die Schweiz mit ihrer Vorreiterrolle bezüglich Anrechenbarkeit des biogenen Anteils bei den CO2-Emissionswerten. «Es gibt aber Länder wie die Schweiz, die in diese Richtung agieren.» Auf neue rechtliche Vorgaben in Europa zu warten, hält Steiner aber für falsch: «Wenn wir alle immer warten, bis alle regulatorischen Themen erledigt sind, und erst dann mit der Entwicklung anfangen, ist es zu spät.»

Michael Steiner - Entwicklungsvorstand der Porsch AG
Um die Bestandsflotte zu dekarbonisieren, will der Porsche-Entwicklungsvorstand auf eFuels setzen. Quelle: Porsche

Die Schweiz hat nicht gewartet! Hier hat sich die Gasbranche schon sehr früh und erfolgreich dafür eingesetzt, dass der biogene Anteil am CNG anerkannt wird. Hierzulande sind dem CNG an den Zapfsäulen durchschnittlich 23,6 Prozent Biogas beigemischt. Und der Bundesrat anerkennt seit dem 1. Januar 2020 einen biogenen Anteil von 20 Prozent beim Treibstoffgemisch aus CNG und Biogas, was einen grossen Einfluss auf den klimarelevanten CO2-Ausstoss der mit CNG angetriebenen Autos hat. Damit gibt sich die Schweizer Gasbranche noch lange nicht zufrieden, wie VSG-Direktorin Daniela Decurtins klarmacht. «Wir werden diesen Anteil in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen. Bereits 2023 werden wir 30 Prozent Biogas haben.»

Damit wäre dann die Schweizer Politik wieder gefordert: Will sie ihre vom Porsche-Vorstand Michael Steiner gelobte europäische Vorreiterrolle bei der Anrechenbarkeit von biogenen Treibstoffen beibehalten, müsste sie nachziehen und den anrechenbaren Prozentsatz von Biogas bei den CO2-Emissionen ebenfalls erhöhen. (jas, 15. September 2020)

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