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Der Preis an vielen Schweizer CNG-Tankstellen ist immer noch recht hoch, obwohl viele Versorgungsunternehmen Reserven einsetzen, um Preiserhöhungen zu reduzieren. Quelle: CNG-Mobility.ch
Der Preis ist heiss, nicht nur in der legendären gleichnamigen TV-Show, sondern auch weiterhin am Gasmarkt und an den CNG-Tankstellen. Ende Februar zog der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans Bilanz und hielt fest, dass die Gaspreise in der Schweiz von Januar bis Herbst 2022 im Durchschnitt um rund 7 Rappen/kWh angestiegen seien. Er konstatierte zudem, dass viele Versorgungsunternehmen Reserven, die sie in vergangenen Jahren dank tiefer Einkaufspreise aufgebaut hatten, einsetzen würden, um Preiserhöhungen zu reduzieren.
Das neuste CNG-Fahrzeugmodell auf dem Schweizer Markt: der Piaggio Porter NP6 als Van. Quelle: CNG-Mobility.ch
Als Massnahme gegen die stark gestiegenen Treibstoffpreise schlug Meierhans bereits im März 2022 vor, dass der Wettbewerb zwischen den Tankstellen durch eine Treibstoffpreis-App verstärkt werden sollte. Der Touring Club Schweiz (TCS) griff diesen Vorschlag auf und lancierte eine eigene App, deren Daten inzwischen auch vom Online-Vergleichsdienst Comparis genutzt werden. Meierhans dazu: «Auf diese Art soll ein grösserer Nutzerkreis erschlossen werden.» Doch er hält auch kritisch fest: «Momentan hat die Datenqualität noch deutlich Luft nach oben. Ich hoffe, dass das Zusammengehen von TCS und Comparis die Datenqualität nochmals verbessern wird und dieser positive Effekt dann auch nachhaltig ist.»
Knackpunkt zudem: Aktuell sind bei TCS und Comparis die CNG-Preise in Liter und nicht in Kilo angeben. Das sorgt natürlich für komplett andere Angaben als beispielsweise auf unserem Wissensportal CNG-Mobility.ch, wo unter der Tankstellensuche und auch im CNG-Routenplaner die Kilopreise vermerkt sind – genauso wie der jeweilige Biogasanteil an der Zapfsäule, der ja bekanntlich einen wichtigen Einfluss auf den Preis und nicht «nur» geringere Umweltauswirkungen hat.
Selbst wenn gewisse Preisvergleiche demnach noch etwas hinken, gibt es einen, der aufzeigt, wie preiswert und sinnvoll Fahren mit CNG respektive Biogas sein kann. Der Deutsche Bundestag hat nämlich vor zwei Jahren einen Energiekostenvergleich beschlossen. Ziel dieses Energiekostenvergleiches für Personenwagen ist es, eine leicht verständliche Gegenüberstellung der durchschnittlichen Treibstoff- und Energieverbräuche je 100 Kilometer transparent aufzubereiten.
Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kommt zum Schluss, dass CNG-Fahrer am preiswertesten unterwegs sind. Quelle: CNG-Mobility.ch
Der aktuelle Vergleich wird CNG-Fahrer freuen, denn das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kommt im März 2023 zum Schluss, dass man mit einem CNG-Fahrzeug derzeit am günstigsten fährt. Während man für einen Klein- oder Kompaktwagen mit Elektroantrieb für 100 Kilometer mit Stromkosten von 8,31 Euro rechnen muss, schlägt das CNG-Fahrzeug mit lediglich 5,94 Euro zu Buche. Somit ist man mit einem kleinen Stromer fast 40 Prozent teurer unterwegs. Vergleicht man Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse, verringert sich der Preisvorteil zwar, aber die CNG-Fahrzeuge haben mit 7,03 Euro für 100 Kilometer gegenüber 8,49 Euro immer noch die Nase vorn.
Die nächste Aktualisierung dieses Energiekostenvergleichs erfolgt übrigens im Juni 2023. Und man darf gespannt sein, ob die CNG-Fahrzeuge, die dank Biogas im Tank ja nahezu CO2-neutral unterwegs sind, dann immer noch die preiswerteste Mobilität ermöglichen. (pd/jas, 9. März 2023)
Quelle: Deutsches Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz