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Industrielle E-Fuel-Produktion gestartet

E-Fuels als sinnvolle Ergänzung: Pilotanlage «Haru Oni» von Porsche und chilenischer Betreibergesellschaft HIF liefert ersten synthetischen Treibstoff.

Die Pilotanlage «Haru Oni» von Porsche und seinen Partnern liefert nun ganz offiziell den ersten synthetischen Treibstoff. Quelle: Porsche

Die sogenannten E-Fuels oder synthetischen Treibstoffe werden durch die Synthese von Wasserstoff (H) und Kohlenstoff (C) erzeugt. Elektrolyseure spalten dabei mittels erneuerbarem Strom Wasser (H2O) in Sauerstoff (O) und grünen Wasserstoff (H). Anschliessend wird aus der Luft gefiltertes CO2 mit dem Wasserstoff zu synthetischem Methanol (CH3OH oder CH4O) kombiniert. So entstehen unterschiedliche E-Fuels, die im Verbrennungsmotor für Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge oder auch in statischen Anwendungen wie Generatoren genutzt werden können – so lassen diese sich, wie bei der Nutzung mit Biogas, nahezu CO2-neutral betreiben. Weiterer grosser Vorteil der E-Fuels: Sie sind nicht nur klimaneutral, sondern können auch die bestehende Tank- und Verteilinfrastruktur nutzen.

Im Beisein des chilenischen Energieministers Diego Pardow wurde nun die Pilotanlage «Haru Oni» von Porsche sowie internationalen Partnern um die chilenische Betreibergesellschaft Highly Innovative Fuels (HIF) offiziell eröffnet. Barbara Frenkel und Michael Steiner, beide im Vorstand von Porsche, nahmen danach die feierliche Betankung eines Porsche 911 mit dem ersten vor Ort erzeugten synthetischen Treibstoff vor. Das mit chilenischer Windenergie nachhaltig hergestellte E-Fuel erlaubt selbst dem leistungsstarken Sportwagen mit seinem Verbrennungsmotor einen nahezu CO2-neutralen Betrieb.

Barbara Frenkel, Vorständin Beschaffung der Porsche AG, und Michael Steiner, Vorstand Entwicklung und Forschung der Porsche AG, betanken den ersten 911 mit chilenischem E-Fuel. Quelle: Porsche

«Porsche setzt auf ein doppeltes E: Elektromobilität und ergänzend E-Fuels. Die Nutzung von E-Fuels reduziert den CO2-Ausstoss», erklärt Barbara Frenkel, Vorständin Beschaffung der Porsche AG. «Mit Blick auf den gesamten Verkehrssektor sollte die industrielle Produktion synthetischer Treibstoffe weltweit weiter vorangetrieben werden. Mit der E-Fuels-Pilotanlage nimmt Porsche bei dieser Entwicklung eine treibende Rolle ein.» Und ihr Kollege Michael Steiner, der die Schweiz schon für ihre Vorreiterrolle bezüglich Anrechenbarkeit des biogenen Anteils bei den CO2-Emissionswerten von CNG-Fahrzeugen mit Biogas lobte, ergänzt: «Das Potenzial von E-Fuels ist sehr gross. Weltweit gibt es heute mehr als 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeuge. Viele davon werden noch jahrzehntelang auf der Strasse unterwegs sein.» Der Vorstand Entwicklung und Forschung der Porsche AG erläutert weiter: «E-Fuels bieten den Besitzern von Bestandsfahrzeugen eine Perspektive. Als Hersteller hoch performanter und effizienter Motoren verfügt Porsche über ein breites Know-how auf dem Gebiet der Treibstoffe.»


Im Rahmen des Porsche-Marken-Pokals fahren alle neuen 911 GT3 Cup-Rennwagen seit der Saison 2021 mit einem hauptsächlich biobasierten E-Fuel. Quelle: Porsche

In der Pilotphase ist im chilenischen Punta Arena eine E-Fuels-Produktion von rund 130’000 Liter pro Jahr vorgesehen. Der Treibstoff soll zunächst in Leuchtturmprojekten wie dem Porsche Mobil 1 Supercup und in den Porsche Experience Centern eingesetzt werden. Nach der Pilotphase kommt das Projekt in Chile mit der ersten Skalierung bis Mitte des Jahrzehnts auf voraussichtlich rund 55 Millionen Liter pro Jahr. Rund zwei Jahre später soll die Kapazität 550 Millionen Liter betragen. Porsche arbeitet auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette im Jahr 2030 hin. Synthetische Treibstoffe ergänzen die Elektromobilität und sind Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des Sportwagenherstellers, der zusammen mit HIF Global LLC weitere E-Fuel-Anlagen in den USA und Australien plant. (pd/jas, 27. Dezember 2022)

Porsche arbeitet auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette im Jahr 2030 hin und hat bislang über 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung und Bereitstellung von E-Fuels investiert. Quelle: Porsche

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