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«Ich habe den Benzindeckel noch nie aufgeschraubt»

CNG oder Elektro? Diese Frage stellte sich die Geschäftsleitung des IT-Infrastruktur-Dienstleisters BNC vor einem Jahr. Man entschied sich für Biogas.

2017 war das sogenannte «Diesel-Gate» auf dem Höhepunkt. Fast täglich tauchten neue Informationen auf, wie namhafte Automobilhersteller bei den Abgaswerten ihrer Selbstzünder getrickst oder – höflicher ausgedrückt – die gesetzlichen Möglichkeiten bis zum Äussersten ausgereizt hatten.

Zur selben Zeit war die BNC Business Network Communications AG mit Hauptsitz in Bern sowie Zweigstellen in Lausanne und Zürich mit der Evaluation einer neuen Fahrzeugflotte beschäftigt. Bis dahin waren die Aussendienstmitarbeitenden mit Skoda Octavia TDI unterwegs. «In der Geschäftsleitung schauten wir uns an und sagten uns: ‹Wir können doch nicht einfach wieder Dieselautos kaufen›», erinnert sich Finanzchef Thomas Gygax. Bald drehte sich die Diskussion um Elektrofahrzeuge, ihre Vorteile in Bezug auf CO2-Emissionen und ihre Nachteile bezüglich Kosten, Ladeinfrastruktur und Platz im Kofferraum. BNC entwirft, implementiert und verwaltet individuelle Lösungen und Services in den Bereichen Networks, Security und Cloud & Data Center. Für Beratung, Projektabwicklung und Supporteinsätze sind die Mitarbeitenden auf zweckmässige Fahrzeuge wie den geräumigen Skoda Octavia angewiesen.

«Mit Biogas ökologischer als Elektrofahrzeuge»

«Ein GL-Mitglied erinnerte sich an eine Studie, bei der CNG im Vergleich mit anderen Antriebstechnologien sehr gut abschnitt», erzählt Thomas Gygax. Die IT-Infrastruktur-Spezialisten begannen zu rechnen, verglichen die Resultate und kamen zu einem eindeutigen Resultat: «Wenn wir die CNG-Flotte mit Biogas betanken, sind wir sowohl wirtschaftlicher, als auch ökologischer unterwegs als mit Diesel-, Benzin- oder Elektrofahrzeugen.»

Da BNC gleich 17 Skoda Octavia 1,4 G-Tec bestellte, war der Anschaffungspreis attraktiv. Dazu kamen Förderprämien von Skoda, vom Importeur, der Stadt Bern sowie vom Gasanbieter Energie Wasser Bern (ewb). Unterm Strich liegt die sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) sogar im Biogasbetrieb unter jener der Diesel-Variante. Thomas Gygax: «Zwischen Diesel und CNG liegen Welten!» Die Unterhaltskosten entsprechen exakt jenen von Diesel- und Benzinfahrzeugen.

Seit mittlerweile einem Jahr ist die CNG-Flotte von BNC unterwegs. Der Skoda Octavia ist bivalent und enthält neben Gastanks für 15 Kilogramm CNG auch einen Benzintank mit einem Fassungsvermögen von stattlichen 50 Litern. Die 17 Mitarbeitenden mit CNG-Fahrzeugen haben sich verpflichtet, mindestens 75 Prozent der Strecken mit Biogas zu fahren. Thomas Gygax: «Insgesamt sind wir über 87 Prozent mit CNG gefahren. Zwei Fahrer haben in über einem Jahr den Benzindeckel noch nie abgeschraubt.» Die Reichweite mit CNG betrage in der Praxis zwischen 300 und 450 Kilometern, sagt Thomas Gygax. «Mit Überlandfahrten habe ich auch schon 500 Kilometer erreicht.»

Minus 42’300 Kilogramm CO2

Thomas Gygax zieht ein sehr positives Fazit nach einem Jahr mit seiner CNG-Flotte: «Es brauchte zwar ein wenig Überzeugungsarbeit. Einige Mitarbeitende hatten Vorbehalte bezüglich Reichweite, Sicherheit und Motorenleistung.» Eine Probefahrt räumte viele dieser Zweifel aus. «Heute sind unsere Mitarbeitenden stolz, dass sie mit CNG-Fahrzeugen ökologisch unterwegs sind und dass BNC sich für die Umwelt einsetzt.

Beeindruckend sind die CO2-Einsparungen der Flotte: Dank Biogas sind die Kohlendioxid-Emissionen von BNC von Mitte Februar bis Ende Jahr 2018 um satte 42’300 Kilogramm tiefer, als dies mit reinem Benzinbetrieb der Fall gewesen wäre. Aktuell stehen noch vier Diesel-Fahrzeuge in der Flotte des IT-Unternehmens. Thomas Gygax: «Gut möglich, dass wir auch diese durch CNG-Fahrzeuge ersetzen werden.» (sco, 29. April 2019)

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