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Wer an CNG-Autos schraubt, der muss als Garagist alle fünf Jahre einen sogenannten Rezertifizierungskurs absolvieren. Quelle: CNG-Mobility.ch
Michael Steiner ist Inhaber der Garage Bärfuss AG in Thun und als Fiat-Markenhändler seit Jahren mit der CNG-Technologie vertraut. Dass er Anfang März den CNG-Kurs bei der Firma Autef besucht hat, fusst auf einem ganz einfachen Grund: Wer an CNG-Autos schraubt, der muss alle fünf Jahre einen sogenannten Rezertifizierungskurs absolvieren, um das erworbene Wissen aufzufrischen. «Man lernt immer wieder Neues dazu», blickt Michael Steiner auf den eintägigen Kurs in Reiden LU zurück. Genossen habe er auch den Austausch mit den anderen Kursteilnehmern. Zwölf Mechaniker und Mechatroniker nahmen am Lehrgang teil, darunter Werkstattmitarbeitende der Amag, von Iveco, Bernmobil und der Armee, die ebenfalls CNG-Fahrzeuge betreibt. Kursleiter war Autef-Mitbegründer Fredy Heinzler – Michael Steiner nennt ihn den «Koryphäe in Sachen Erdgas».
Seit 1997 ist die Marke Fiat mit CNG-Fahrzeugen in der Schweiz präsent und erlebte in diesen Jahren ein Auf und Ab. Die schmalbrüstigen Modelle der späten 1990er- und frühen Nuller-Jahre liessen sich in der Schweiz nur schwer an den Mann (und die Frau) bringen. Eine Trendwende brachte der Fiat Panda TwinAir Natural Power im Jahr 2012. Der kleine Italiener holte aus seinem 0,9-Liter-Turbo-Motörchen beachtliche 85 PS und wurde so zum idealen Stadtauto. «Wir haben viele dieser CNG-Pandas verkauft», erinnert sich Garagist Steiner. «Die Autos sind praktisch und unkompliziert. Die Technologie funktioniert.» An zwei Tankstellen kann in Thun aktuell CNG oder Biogas getankt werden.
Autef-Experte Fredy Heinzler (rechts) erklärt im Kurs den Nutzen eines Spezialwerkzeugs. Quelle: CNG-Mobility.ch
Mit dem Panda, dem Doblò, Fiorino und dem Ducato sind aktuell vier Fiat-Modelle in der Schweiz mit CNG-Antrieb erhältlich. Michael Steiner und sein Team warten und reparieren aber auch CNG-Fahrzeuge anderer Hersteller. Welchen Weg Fiat in Sachen CNG einschlägt ist heute ungewiss; nach der Fusion von FCA mit der französischen PSA-Gruppe muss sich der nun Stellantis genannte Konzern erst neu berappeln.
Michael Steiner ist von der CNG-Technologie weiterhin überzeugt: «Sie ist alltagstauglich, günstig und mit Biogas auch punkto CO2-Emissionen praktisch unschlagbar.» In Thun produziert die ARA Thun seit 2017 aus dem anfallenden Klärschlamm Biogas und speist dieses ins Gasnetz der Energie Thun AG ein. Regionale Reststoffe werden zu Energie aus der Region – und dies nahezu CO2-neutral. Steiner: «Besser geht’s nicht.»
Nichtsdestotrotz seien die Verkäufe von CNG-Fahrzeugen in den letzten Jahren rückläufig, stellt der Garagist fest. «Die Politik setzt meiner Meinung nach zu einseitig auf die Elektromobilität.» Hoffnung macht Michael Steiner das steigende Interesse der Transportbranche an CNG- und LNG-Fahrzeugen, «vielleicht verleiht dies der Technologie neuen Schub». (sco, 8. April 2021)
Michael Steiner (links), Inhaber der Garage Bärfuss AG in Thun, im Gespräch mit dem Autef-Experten Fredy Heinzler über aktuelle Aspekte der CNG-Technologie. Quelle: CNG-Mobility.ch