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Glenfiddich produziert aus den organischen Abfällen durch Vergärung Biogas. Quellen: Glenfiddich
Folgender Schriftzug ziert neu drei Iveco-LKW, die vom Whisky-Hersteller Glenfiddich eingesetzt werden: «Fuelled by Glenfiddich – turning whisky waste into Ultra Low Carbon Fuel.» Der Dieselersatz wird dabei aus den Abfallprodukten der eigenen Produktion gewonnen. Die geschrotete Gerste, der Grundstoff für Whisky, wird gemaischt. Dadurch werden vergärbare Zucker hausgelöst und übrig bleibt das Zellulosematerial. Früher wurde dieses als Viehfutter verkauft, heute werden die Abfälle und Rückstände in Biogas umgewandelt.
Dies geschieht mithilfe einer von der Muttergesellschaft William Grant & Sons entwickelten Technologie, die bald von der gesamten schottischen Whiskyindustrie angewendet werden soll. Das Biogas reduziere die Kohlendioxid-Emissionen im Vergleich zu Diesel und anderen fossilen Brennstoffen um über 90 Prozent, teilt das Unternehmen mit. Dies entspreche einer jährlichen Einsparung von 250 Tonnen des Treibhausgases pro LKW. «William Grant & Sons ist seit mehr als 130 Jahren der Pionier unter den Brennereien, wenn es darum geht, neue Verfahren und Techniken zu erforschen», sagt Stuart Watts, Direktor der Brennereien von William Grant & Sons. «Wir sind stolz auf diesen Durchbruch im Bereich der erneuerbaren Energien in unserer Branche und werden die kohlenstoffreduzierenden Vorteile dieses Verfahrens auf unsere gesamte Transportflotte ausweiten.»
Das Potenzial der Malzrückstände bei der Whiskyproduktion für die Gewinnung von Biogas wird schon länger erforscht.
Die umgerüsteten LKW steuern von der Glenfiddich-Brennerei im schottischen Dufftown vier Standorte in Zentral- und Westschottland an. Auf dem Areal der Brennerei wurden ausserdem Biogas-Tankstellen eingerichtet. Der Fokus auf nachhaltige Betriebsabläufe hängt auch damit zusammen, dass die schottische Whisky-Industrie bis 2040 emissionsfrei sein will. Der Verkehr in Grossbritannien soll bis 2050 kohlendioxidneutral sein. (mig, 16. August 2021)