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«Gas wird erneuerbar»

Die Gasversorgung ist auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das grosse Potenzial von erneuerbaren Gasen als Brenn- und Treibstoffe legte VSG-Direktorin Daniela Decurtins an der Swissbau dar.

 

Erneuerbare Gase, die als Brenn- und Treibstoffe eingesetzt werden, haben ein grosses Potenzial, die Energieversorgung nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Neben Biogas und synthetischem Methan entwickelt sich auch Wasserstoff zu einem wichtigen Bestandteil im künftigen Energiesystem, wie VSG-Direktorin Daniela Decurtins (Bild) an der Swissbau in Basel erläuterte.

Eine neue Kampagne von Energie Schweiz blendet das Potenzial von «Power to Gas»-Anlagen aber erstaunlicherweise aus und riskiert damit die Ziele der Energiestrategie 2050. Zur Überraschung der Gasindustrie figuriert zudem Biogas nicht unter den Förderenergien, für die Direktorin des Verbandes der Schweizerischen Gasindustrie ist dies «bemerkenswert». Biogas sei besser als sein Ruf. «Dass das Bundesamt für Energie das Gas vergisst, hat uns nachdenklich gestimmt», so Decurtins.

Dabei ist unbestritten, dass erneuerbare Gase einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können. Hinzu kommt, dass die Umwelt- und Klimabilanz von Biogas noch besser ist als ursprünglich gedacht. Hans-Christian Angele, Leiter Politik beim VSG, präsentierte dazu die neusten Ökobilanzen. Gemäss seinen Ausführungen hat Biogas einen Emissionsfaktor von 68 Gramm CO2/kWh Wärme. Dieser Wert ist mehr als 50 Prozent tiefer als die bisher publizierten Werte. Ausserdem können die Emissionen noch weiter optimiert werden. Neuste Ökobilanzen zeigen, dass mit 100 Prozent Biogas betriebene Heizungen zu den Systemen gehören, die am besten abschneiden.

Die Schweizer Gasproduzenten bemühen sich schon lange, ihr Produkt klimaneutral zu gestalten. Denn nur wenn sämtliche Energieträger und Infrastrukturen genutzt würden, sei Klimaneutralität zu schaffen. Allein mit der Elektrifizierung sei dies nicht möglich. Daher fordert die Gasindustrie, dass «Power to Gas»-Anlagen Wasserpumpspeicher-Kraftwerken gleichgestellt und von Netznutzungskosten befreit werden. Bei «Power to Gas» wird erneuerbarer Strom in Wasserstoff beziehungsweise Methan umgewandelt und kann so für längere Zeit gespeichert werden.

Oder das Methan kann für die Mobilität genutzt werden. Damit könnten, wie schon eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Paul Scherrer Instituts (PSI) im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) 2019 festhielt, in Zukunft in der Schweiz bis zu eine Million Personenwagen mit synthetisch erzeugtem Methan CO2-arm betreiben werden. (jas. 24. Januar 2020)

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