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Übergabe eines der neuen Iveco-Modelle mit CNG-Antrieb für GSET. Quelle: Iveco/GSET
Weil es keinen Planeten B gibt, zählt jeder LKW oder eben auch jeder Kilometer, der im Schwerverkehr- und Logistikbereich CO2-neutral zurückgelegt werden kann. Das macht auch der französische Spediteur GSET, kurz für Groupe de Sociétés Économiques & Transports, klar, und setzt sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz ein. Illustriert wird dies auch auf eine witzige Art und Weise mit einer Kuh mit Fliegerbrille auf dem Kühlcontainer des neusten Iveco mit CNG-Antrieb, die hoch über die Wolken düst: «Ich fahre mit Biogas und unsere Abfälle verleihen mir Schub!!!» Eigentlich logisch, mit Biogas geht’s eben hoch hinaus!
Mit Kühen – teils keck mit Fliegerbrille – auf den Kühlcontainer der CNG-LKW macht der Spediteur auf witzige Art und Weise auf den klimafreundlicheren Antrieb aufmerksam. Quelle: Iveco/GSET
Nun haben die Franzosen ihre Flotte von insgesamt 130 Fahrzeugen um vier Iveco S-Way mit CNG-Antrieb erweitert und zwar um CNG-LKW mit 26 und 19 Tonnen. Diese neuen Kühltransporter, die für den Transport von Lebensmitteln am Tag eingesetzt werden, wurden vom Spezialisten für Kühlaufbauten Lecapitaine gebaut und beziehen ihre Energie zu 100 Prozent aus einer nachhaltigen Quelle. Sie sind mit einem Carrier-Supra-CNG-Aggregat ausgestattet und können somit ebenfalls mit Biogas versorgt werden.
Auch die Kreislaufwirstchaft mit lokaler Wertschöpfung und die CO2-Einsparungen werden anderen Verkehrsteilnehmer klar gemacht. Quelle: Iveco/GSET
Die mit Biogas betriebene Fahrzeugflotte bei GSET wächst dank dieser neuen CNG-Fahrzeuge auf über 40 Prozent. Die CNG-LKW sind zum einen klar umweltschonender als herkömmliche Diesel-Trucks und dank Biogas im Tank sogar nahezu CO2-neutral unterwegs; zum anderen sind sie um 50 Prozent leiser als ihre Diesel-Pendants. Deshalb werden sie hauptsächlich für Multitemperaturtransporte, Kühltransporte für die Pharmaindustrie, regionale Intra-Hub-Verbindungen am Tag, aber eben auch Nachtverbindungen mit Wechselbehälterträgern und Intra-Hub-Nachtverbindungen eingesetzt.
«Wir haben die Energiewende bereits vor sieben Jahren mit unseren ersten schweren Biogas-Fahrzeugen – es waren damals 12-Tonnen-Eurocargos – für Überland- und Kurierdienste im lokalen und regionalen Bereich eingeleitet», erinnert sich Frédéric Pigassou, Geschäftsführer von GSET. «Seit damals haben wir die Flotte mit Iveco-Modellen und ihrem Händler Martenat Normandie, der uns 100 Prozent unserer Gasfahrzeuge lieferte, kontinuierlich erweitert», ergänzt Pigassou.
«Ich fahre mit Biogas und unsere Abfälle verleihen mir Schub!!!» – ein klares Statement für den nachhaltigen Energieträger auf den GSET-LKW. Quelle: Iveco/GSET
«Biogas ist eine grüne Energie mit vielen Vorteilen und eine sehr sinnvolle Alternative zu Diesel. Neben der drastischen Reduzierung der CO2-, NO2– und Feinstaubemissionen ermöglicht dieser Energieträger die Verwertung unserer Abfälle in Stoffkreisläufen», führt der GSET-Chef weiter aus. «Dies trägt zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft bei und zur Schaffung lokaler, nicht-verlagerbarer Arbeitsplätze sowie zur energiepolitischen Unabhängigkeit Frankreichs.»
Steve Howe, Leiter Operations, und Guido Stäger, CEO der Schweizer Zucker AG, erläutern, wieso sie die Teilaufbereitungsanlage für Biogas in eine Vollaufbereitung umwandeln möchten und wieso diese dann sogar ganzjährig betrieben werden soll. Quelle: CNG-Mobility.ch
Gute Argumente, um sich nicht nur wie der Vorreiter aus Frankreich, sondern auch im Rest der Welt und der Schweiz für mehr Biogas und auch eine grössere, lokale Biogasproduktion einzusetzen! Schliesslich stammt hierzulande erst gut ein Viertel der in der Schweiz konsumierten Energie aus erneuerbaren Quellen. Gut ein Viertel dieses Viertels stammt übrigens aus Biomasse; das Potenzial ist also noch sehr gross und sollte dringend besser genützt werden. Ideen dazu gibt es viele, wie etwa das Powerloop-Forum 2023 in Burgdorf BE oder auch das Biogas-Projekt der Schweizer Zucker AG eindrücklich beweisen. (pd/jas, 28. Dezember 2023)