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Im norwegischen Bergen sind bereits heute CNG-Busse mit Biogas im Tank im Einsatz. Quelle: MAN
Die EU-Kommission hat die Förderung alternativer Antriebsoptionen im Personenverkehr beihilferechtlich genehmigt. Klingt zwar schrecklich nach gestelztem Beamtendeutsch, ist aber sehr positiv für Busse mit CNG-Antrieb! Die EU macht damit nämlich den Weg frei, dass künftig nicht nur Elektro- oder Wasserstoffbusse von Fördergeldern profitieren können. Die technologieneutrale «Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr» steht und somit können nun unter anderem europaweit auch Busse mit Biogas im Tank gefördert werden.
Die Richtlinie wendet sich gezielt an die deutschen Verkehrsbetriebe. Nach derzeitiger Finanzplanung stehen diesen bis 2024 insgesamt rund 1,36 Milliarden Franken für die technologieoffene Förderung zur Verfügung. Und bereits für das Jahr 2025 werden zusätzliche Fördermittel folgen. Als investitionswürdig taxiert die EU-Kommission die Beschaffung und Umrüstung von Bussen mit alternativen Antrieben genauso wie die Beschaffung der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur. Zwar werden bei Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse 80 Prozent der Investitionsmehrkosten gegenüber Dieselbussen übernommen und bei Biogas-Bussen nur 40 Prozent, aber die dank Biogas im Tank nahezu CO2-neutral fahrenden Busse werden nicht von der Förderung ausgeschlossen. Dies ist als positives Zeichen zu werten, dass die EU-Kommission auch bezüglich des «Fit for 55»-Massnahmenpaktes und dessen Umsetzung auf Technologieoffenheit setzen könnte und nicht nur den Elektroweg einschlägt, um schon ab dem Jahr 2030 satte 55 Prozent weniger CO2 als im Referenzjahr 1990 auszustossen.
Dank des Entscheids aus Brüssel wird der Weg für weitere grosse Busflotten frei, die künftig dank Biogas nahezu CO2-neutral unterwegs sein können. Quelle: MAN
Klar ist, dass in den kommenden Jahren in europäischen Städten immer mehr Dieselbusse ihren Platz räumen müssen und wie beispielsweise in Ungarn, Polen, Spanien, Frankreich und sogar im sonst so elektrofahrzeugfreundlichen Norwegen unter anderem durch Busse mit CNG-Antrieb ersetzt werden könnten. Im Vergleich zu solchen mit anderen Verbrennungsmotoren stossen die CNG-Busse bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus. Der Ausstoss von Stickoxiden (NOX) ist sogar bis zu 95 Prozent geringer, zudem werden praktisch keine Russpartikel ausgestossen. Mit Biogas im Tank fahren die Busse sogar nahezu CO2-neutral. (pd/jas, 13. September 2021)