Portal für klimafreundlichere Mobilität
Europa soll zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Dies ist das klare Ziel der EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen. Auch die Schweizer Regierung hat sich bei den Treibhausgasemissionen Netto-Null zum Ziel gesetzt. Eine Vorgabe, zu der sich auch die Schweizer Gaswirtschaft bekennt und daher gezielt daran arbeitet, die Gasversorgung bis 2050 zu dekarbonisieren.
Ein bezahlbares, zuverlässiges und klimaneutrales Energiesystem wird nur durch die Vernetzung der Energiesektoren möglich. Dank eines steigenden Anteils variabler erneuerbarer Quellen tragen Power-to-X-Lösungen zur Erhöhung der Flexibilität bei, indem sie das Gasnetz und dessen langfristige Speicherkapazitäten nutzen. Es gibt aber – wie bei der Mobilität – keinen Königsweg. Stattdessen ist auch hier eine breite Palette von Technologien und Lösungen notwendig. Erneuerbare Gase spielen dabei eine wichtige Rolle. Deshalb hat die Schweizer Gasbranche ihr bisheriges Fördermodell überarbeitet. Unterstützt wird ab 1. Juli 2021 neben Biogas neu auch die Produktion von synthetischem Methan sowie grünem Wasserstoff. Zudem werden die Investitionsbeiträge erhöht, bis das neue CO2-Gesetz in Kraft tritt.
Jährlich unterstützt die Gaswirtschaft derzeit die Produktion und Einspeisung erneuerbarer Gase ins Netz mit rund 3 Millionen Franken. Aktuell gibt es in der Schweiz 37 Anlagen, die aus organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm Biogas produzieren und direkt ins Gasnetz einspeisen. 2020 belief sich das in der Schweiz und Liechtenstein produzierte Biogas auf 418 GWh. «Mit der verstärkten Förderung von Anlagen zur Produktion erneuerbarer Gase unterstreicht die Gaswirtschaft ihren Willen, die Gasversorgung langfristig zu dekarbonisieren», erklärt VSG-Direktorin Daniela Decurtins.
Im Rahmen der Revision des CO2-Gesetzes setzte das Schweizer Parlament ein wichtiges Zeichen, indem beschlossen wurde, erstmals Anlagen zur Produktion erneuerbarer Gase mit Investitionsbeiträgen zu unterstützen. Wird das CO2-Gesetz in der Abstimmung vom 13. Juni angenommen, können für Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Gase Investitionsbeiträge in der Höhe von maximal 60 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten beantragt werden. Aufgrund dieser Entwicklung hat die Schweizer Gasbranche nun ihr eigenes Fördermodell überarbeitet. Der Biogasfonds, der aus einer Abgabe auf dem Gasverkauf alimentiert wird, vergibt Investitions- und Einspeisebeiträge während dreier Jahre und wird auf die neue Fördermöglichkeit durch den Bund abgestimmt. Mehr dazu erfahren Sie auch in der FOGA-Strategie 2020 bis 2025 des VSG. (pd/jas, 4. Mai 2021)