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E.ON Gas Mobil bietet Lösungen für die CNG-Mobilität in Deutschland. Der Konzern betreibt heute über 100 öffentliche CNG-Tankstellen. Das war nicht immer so. Dr. Olaf Rumberg, Geschäftsführer E.ON Gas Mobil GmbH, im Interview über die Herausforderungen und Chancen im CNG-Tankstellengeschäft.

Die E.ON Gas Mobil ist aktuell der grösste Erdgas-Tankstellenbetreiber in Deutschland: Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Dr. Olaf Rumberg: Eigentlich ist es ganz einfach und intuitiv: Fokussierung auf die eigentliche Wertschöpfung und eine ausreichende Anzahl von Anlagen.

Wie gehen Sie bei Ihrer Standortwahl vor und was macht einen guten Standort aus?
Das ist ein Teil unseres Geschäftserfolges. Ich möchte jedoch keine Empfehlungen platzieren, die dann vielleicht zu Enttäuschungen führen. Es ist ein bisschen wie die Empfehlung zur Kapitalanlage, aber das wissen Sie als Schweizer besser! Die Standortwahl sollte meines Erachtens aber nicht überbewertet werden.

Bauen Sie für einen guten Standort allenfalls auch eine Anschlussleitung von ein paar hundert Meter ans Gasnetz?
Wir haben immer das ökonomische Rationale im Blick. Manche Standorte verbieten sich daher leider.

Gibt es auch grössere Fuhrparkbetreiber wie beispielsweise Spediteure und Logistikunternehmen, die sich bei Ihnen melden und eine CNG-Tankstelle von E.ON Gas Mobil GmbH wollen?
Ja, das passiert zuweilen. Es ist aber ein langer Weg bis hin zum gegenseitigen Vertrauen.

Wie geht ein Tankstellenaufbau grundsätzlich vor sich? Muss der Betreiber sich beispielsweise um den Anschluss ans Gasnetz kümmern?
Das ist in Deutschland 800 Mal geübte Praxis. Und der Eigentümer der CNG-Betankungsanlage muss alle handwerklichen und bautechnischen Arbeiten beim Bau selbst organisieren.

Die Betankungsmöglichkeiten der E.ON Gas Mobil sind vollintegriert in Markentankstellen von Aral, Shell, Esso, etc. – was ist somit Ihr Businessmodell genau?
Wir bieten einen alternativen, schadstoff- und CO2-armen Kraftstoff mit vergleichbaren Betankungszeiten und -komfort. Heute ist dies eine Ergänzung zu Benzin und Diesel, daher auf öffentlichen Tankstellen gut positioniert. Aber auch mit freistehenden Automatentankstellen haben wir gute Erfahrungen. Die Markentankstellen verkaufen unser CNG in Kommission; rechtlich sind wir so ein «Scheinbestandteil» der Markentankstelle.

Sie gewähren den Kunden komplette Freiheit beim Gas-Bezug – welche Überlegungen stecken dahinter?
Wir verfolgen als E.ON eine Kundenlösung beim CNG und wollen die Kunden aktiv in die Verkehrswende einbinden. Dazu geben wir ihnen die absolute Hoheit über Ihren ökologischen Fussabdruck.

Wie sieht es bei Problemen aus, gibt’s einen Notfalldienst für die Tankstellenbetreiber, wenn zum Beispiel eine Pumpe ausfällt, etc.?
Wir betreiben unsere Anlagen vollumfänglich und kümmern uns auch um Probleme. Die Prozesse um die Betriebsführung haben wir fortwährend verändert und sehen heute sehr klar: Unsere Anlagen haben eine sehr hohe Verfügbarkeit, aber wir entwickeln auch hier die Prozesse stetig weiter.

Wie sehen die Bezahlungsmöglichkeiten aus? Gibt’s eine spezielle E.ON-CNG-Karte?
Ja, aber auch alle üblichen Zahlungsmittel sind willkommen.

Wie sieht das Verhältnis CNG zu Biogas bei E.ON aus?
CNG ist eine Kraftstoffart und nach DIN-Standard genormt. Der Rohstoff beziehungsweise die Handelsware umfasst 0 bis 100 Prozent Biogas. Wir hatten im Jahr 2018 und haben aktuell in 2019 einen sehr hohen Anteil Biogas in unserem CNG-Kraftstoff. Für 2019 stehen wir aus heutiger Sicht bei über 65 Prozent Biogas. Vermutlich steigt der Anteil noch etwas. Das freut uns. Zukünftig wird diesbezüglich auch die Power-to-Gas-Methode und somit erneuerbares Methan eine grosse Rolle spielen.

Was tun Sie bzw. investieren Sie in den Biogas-Bereich?
Wir fokussieren auf das CNG-Angebot. Die Bereitstellung des Rohstoffs überlassen wir anderen.

Wissen Sie, ob Ihre Tankstellen in Grenznähe auch von Schweizern genutzt und geschätzt werden?
Unsere Tankstellen im Badischen werden auch von Schweizern genutzt. Das freut uns. Ich hoffe sehr, dass die Schweizer Kunden unser Angebot schätzen.

Könnten Sie sich als Tankstellenanbieter auch einen Einstieg in den Schweizer Markt vorstellen?
Wir betreiben heute in Deutschland als Marktführer das grösste CNG-Netz. Und wir sind nicht auf Deutschland beschränkt. (jas, 12. Juli 2019)

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