Portal für klimafreundlichere Mobilität
Die neue und erste Migros-Filiale im Engadin, die Porta Samedan, wird nahezu CO2-neutral beliefert. Quelle: Migros/Martin Deuring
Migroskinder suchten bislang im Engadin vergebens nach der liebgewonnen Einkaufsmöglichkeit. Seit dem 1. Juli hat nun die erste Migros-Filiale in Samedan ihre Pforten geöffnet. Damit ist der orange Riese jetzt in der ganzen Schweiz präsent. Lange stellte der aufwändige Transport in die Bergregion in den Augen der Migros eine zu grosse Herausforderung dar – vor allem im Winter. «Wir haben tatsächlich schon seit Mitte der 1970er-Jahre nach einem geeigneten Standort im Engadin gesucht. Es wurden auch einige geprüft, aber es stimmte nie alles zusammen», erklärte Migros-Ostschweiz-Sprecher Andreas Bühler.
Unter anderem mit einem CNG-LKW mit Schweizer Biogas im Tank wird die Engadiner Migros-Filiale möglichst klimafreundlich mit Frischwaren versorgt. Quelle: Migros/Ineedcontent.ch
Im rund 2500 Quadratmeter grossen neuen Supermarkt, dem grössten Geschäft in der Porta Samedan, steht die Frischeabteilung mit ihrer Auswahl an Früchten und Gemüse, Molkereiprodukten, Käse, Fisch und Fleisch im Mittelpunkt. Eine attraktive Auswahl an lang haltbaren Lebensmitteln sowie ein kompetentes Sortiment im Non-Food-Bereich ergänzen das Angebot. Neben dem bekannten und beliebten Migros-Sortiment sorgen lokale Produkte wie verschiedene Käse, Salsiz und natürlich Engadiner Nusstorte für ein unverwechselbares Angebot. Bei der Belieferung von Supermarkt und Restaurant setzt die Migros Ostschweiz auf den kombinierten Verkehr. «Dies ist das erste Mal, dass wir auch Frischprodukte konsequent per Bahn transportieren», kommentiert Daniel Balmer, Leiter Transportlogistik. «Durch die Kombination von Bahn und Biogas-LKW sparen wir im Vergleich zur Belieferung durch einen Diesel-LKW pro Jahr 209 Tonnen CO2 ein. Das ist eine Reduktion von 87 Prozent.»
Dank des kombinierten Verkehrs kommen die Pritschen für die Migros per Zug auch über das berühmte, 65 Meter hohe Landwasser-Viaduct ins Engadin. Quelle: Migros/Ineedcontent.ch
Seit Juli fährt nun ein zu 100 Prozent mit Schweizer Biogas betriebener CNG-LKW von der Betriebszentrale der Migros Ostschweiz in Gossau zum Bahnhof in Landquart. Dort werden die Pritschen auf die Rhätische Bahn verladen und entweder durch den Vereina-Tunnel oder via Albula nach Samedan transportiert. «Wir wollen die verschiedenen alternativen Antriebsarten bewusst nicht gegeneinander ausspielen; schliesslich definiert die Aufgabe die Antriebsart», erklärt Balmer. Die letzten Meter übernimmt als lokaler Partner Casty Transporte per LKW; das Unternehmen ist mit den herausfordernden klimatischen Bedingungen vor Ort, mit klirrender Kälte und regelmässig Temperaturen um die Minus 30 Grad Celsius im Winter, bestens vertraut.
Für die letzten Kilometer vom Bahnhof zur Porta Samedan übernimmt als lokaler Partner Casty Transporte die Lieferung. Quelle: Migros/Ineedcontent.ch
Für einen nachhaltigen Betrieb der Migros-Filiale in der Porta Samedan sorgen zudem die Umsetzung des Baus gemäss Minergie-P-Standard sowie eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von ca. 290’000 kWh. Die gewonnene Energie wird bis zu 95 Prozent für den Eigenverbrauch für die Beleuchtung, die Kälteanlagen und die Warmwasseraufbereitung genutzt. Zudem wird die Abwärme der gewerblichen Kälteanlagen für die Beheizung des Migros-Supermarkts eingesetzt. (pd/jas, 26. Juli 2021)