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Eva Kamber ist von ihrem Fiat Panda mit CNG-Antrieb begeistert. Quelle: Eva Kamber
Eva Kamber aus dem Kanton Zürich fährt erst seit Anfang 2021 einen Fiat Panda mit CNG-Antrieb. Entschieden hat sie sich damals aus reiner Reichweitenangst für den Panda mit dem relativ grossen, noch 35 Liter fassenden Benzintank. «Im Nachhinein hat sich natürlich herausgestellt, dass diese Angst absolut unbegründet ist», sagt Kamber und erklärt im Interview, wie sich der Alltag mit einem CNG-Auto bestreiten lässt.
Frau Kamber, was hat Sie dazu bewogen, ein CNG-Auto zu fahren?
Eva Kamber: Ich war gezwungen, mir ein neues Auto zu kaufen, weil das alte den Geist aufgegeben hat. Da ich doch einige Kilometer im Jahr fahre, suchte ich nach einer etwas umweltfreundlicheren Lösung. Die Hybriden sind noch immer sehr teuer, ein Plug-in ist für eine Blaue-Zone-Parkerin nicht wirklich praktisch – und Biogas schneidet emissionstechnisch sogar noch besser ab als nicht-grüner Strom. Daher habe ich mich für den CNG-Antrieb entschieden.
Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Nur gute Erfahrungen. Das Auto läuft. Pro Woche spule ich rund 200 Kilometer mit dem Fiat ab. Die Tankstellen sind gut verteilt – und wenn man weiss, wo die Biogas-Tankstellen sind, dann bleibt man auch vom aktuell steigenden CNG-Preis verschont.
Wenn immer möglich, tankt die CNG-Fahrerin Biogas und zwar trotz eines Biogas-Upgrades und noch bevor auch die CNG-Preise an den Zapfsäulen teilweise in die Höhe schossen. Quelle: Eva Kamber
Wie funktioniert es mit dem Tanken?
Als absoluter Gasneuling hat man erst einmal Respekt davor. Tatsächlich ist das Tanken aber genauso simpel wie bei einem Benziner und es gibt genügend Tankstellen – die über Google oder den Tankstellenfinder auf der CNG-Mobility-Seite locker zu finden sind –, sodass man nirgendwo liegenbleibt.
Versuchen Sie, möglichst nur Biogas zu tanken, damit Sie nahezu CO2-neutral unterwegs sind?
Ich habe ein Biogas-Upgrade gebucht. Ich fahre aber trotzdem möglichst an die Biogas-Tankstellen, sofern es einigermassen in meinen Alltagsplan passt. Und das auch schon, bevor es günstiger als CNG war.
Aus reiner Reichweitenangst hatte sich Eva Kamber übrigens für den CNG-Panda mit dem relativ grossen 35 Liter fassenden Benzinresevetank entschieden: «Im Nachhinein war diese Angst absolut unbegründet.» Quelle: Eva Kamber
Mit einem CNG-Auto leisten Sie einen Beitrag gegen den Klimawandel. Weshalb setzen Sie sich für die Umwelt ein?
Wir werden sie noch etwas brauchen. Und natürlich machen eigene Kinder das schlechte Gewissen auch nicht besser. Ein CNG-Auto ist eine der einfachsten Möglichkeiten, seinen CO2-Fussabdruck etwas zu verringern. Man kann den Luxus Auto leben, hat praktisch keine Nachteile und ist dennoch sauberer unterwegs als vorher.
Wie reagiert Ihr Umfeld auf das CNG-Auto?
Sehr fasziniert. Die meisten wissen, dass es vereinzelt auch noch CNG-Autos gibt. Wie die funktionieren, wie einfach, günstig und praktisch die Wagen sind, ist allerdings kaum jemandem bewusst. Vereinzelt ist gar noch die Angst vor dem Explodieren da…
Die Pferdeliebhaberin hat sichtlich Spass hinterm Steuer ihres agilen und doch erstaunlich geräumigen Kleinwagens mit CNG-Antrieb. Quelle: Eva Kamber
Wie würden Sie ein CNG-Auto empfehlen?
Es sind die perfekten Alltagsfahrzeuge. Wer weniger Wert auf PS legt, sondern vor allem auf Praktikabilität, etwas für die Umwelt tun und gleichzeitig noch Geld sparen will, der ist mit einem CNG-Fahrzeug bestens bedient.
Ist die Faszination fürs Auto mit einem CNG-Fahrzeug unverändert geblieben?
Faszination ist wohl das falsche Wort, aber «My Car is my Castle». Ein eigenes Auto ist mir wahnsinnig wichtig – auch wenn mir bewusst ist, dass es ein Luxus ist. Aber ich geniesse die Flexibilität und Unabhängigkeit sehr. Die Liebe ist mit dem CNG-Auto noch gestiegen, weil gleichzeitig das schlechte Luxus-Gewissen etwas kleiner geworden ist. (jas, 7. April 2022)
Der Fiat Panda verfügt über Frontantrieb und ein manuelles 5-Gang-Getriebe. Quelle: Eva Kamber