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Die Pläne für das europäische Wasserstoffnetz gemäss der Initiative European Hydrogen Backbone. Quelle: EHB
Nicht nur Biogas und Bio-LNG/LBG ermöglichen eine klimaneutrale Mobilität oder eine nahezu CO2-neutrale Energie- und Wärmenutzung, sondern auch grüner Wasserstoff. Daher wird europaweit in eine grössere Biogasproduktion investiert und werden Wasserstoff-Projekte vorangetrieben. Die Initiative European Hydrogen Backbone, die inzwischen 32 Mitglieder aus 28 Ländern umfasst, setzt sich dabei für den Netz- und Marktausbau von Wasserstoff ein. Denn grüner Wasserstoff soll zu einem weiteren Baustein für die Energiewende werden.
GP Joule und Quantron sapnnen für das Wasserstoffprojekt Schwaben zusammen: (v.l.n.r.) Heinrich Gärtner, Mitgründer und CTO von GP Joule, Landtagsabgeordneter Fabian Mehring, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Andreas Haller, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Quantron AG, Landrat Markus Müller und André Steinau, Geschäftsführer GP Joule Hydrogen. Quelle: GP Joule
Vor allem in Deutschland, wo bereits eine nationale Wasserstoff-Strategie vorhanden ist und zudem die Fördergelder schon üppig fliessen, werden im Wochentakt neue Projekte angestossen. So wollen beispielswiese der Energielieferant GP Joule und Quantron, ein Systemanbieter von batterie- und wasserstoffbetriebener E-Mobilität, die Produktion von grünem Wasserstoff im Schwäbischen pushen und bei Tankstellen für LKW, Busse und Autos zusammenarbeiten.
Der von Mahle zusammen mit weiteren Partnern entwickelte Wasserstoff-Motor. Quelle: Mahle
Der grosse Autozulieferer Mahle präsentierte kürzlich stolz einen Wasserstoff-Motor für Nutzfahrzeuge. Mahle-Chef Arnd Franz machte dabei klar: «Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, brauchen wir innovativen Wettbewerb und keine ideologisch geprägten Technikvorgaben. Die Mobilitätsbedürfnisse für Personen und Güter sind enorm vielfältig. Deshalb sollten wir in Vielfalt der Technologien denken.»
Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, setzt für die LKW-Transporte unter anderem auf Biogas-LKW sowie H2-LKW und spricht sich für Technologieoffenheit aus. Quelle: CNG-Mobility.ch
In der Region Basel will man den Anschluss beim Thema Wasserstoff nicht verpassen und hat sich daher im Dreiländereck bereits im Sommer 2022 zur sogenannten trinationalen Wasserstoff-Initiative «3H2» zusammengeschlossen. Die Handelskammer beider Basel, der Energieversorger IWB und die Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel wollen mit Partnern aus Deutschland und Frankreich die Basis legen, um das ambitionierte Klimaziel von Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2050 zu erreichen und trotzdem ein erfolgreicher und attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum zu bleiben. «Wenn wir länderübergreifend unsere Kräfte bündeln, dann können wir die Transformation des Energiesystems und unsere gesteckten Klimaziele schneller erreichen», ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des süddeutschen Bundeslandes Baden-Württemberg, überzeugt.
Mit der Wasserstoffproduktion in Birsfelden strebt die IWB eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft im Dreiländereck an. Quelle: Visualisierung IWB
Im Basler Dreiländereck besteht ein hohes Mass an grenzüberschreitender wirtschaftlicher Verflechtung, so dass es besonders viel Sinn macht, hier die Kräfte über die Landesgrenzen hinaus zu bündeln und die Energiewende gemeinsam voranzutreiben. Die IWB baut beispielsweise gemeinsam mit den Schweizerischen Rheinhäfen, der Fritz Meyer AG und weiteren Akteuren einen «H2-Hub Schweiz» auf, der Produktion, Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff in der Region fördern soll. Im Hafen Birsfelden BL soll dazu eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff entstehen, die dereinst eine Leistung von 15 Megawatt haben wird und damit rund 1500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren könnte.
Die trinationale Initiative «3H2» wurde 2022 gegründet und soll den Wirtschaftsstandort in der Region Basel über die Landesgrenzen hinaus zu stärken. Quelle: 3H2
Beim nächsten «3H2»-Forum am 5. Oktober im deutschen Kirchzarten wird Sven König von der IWB mehr zum Stand des Projekts erläutern. Auch weitere Punkte zum Wasserstoff-Ökosystem, das sich im Dreiländereck entwickeln soll, und aktuelle Trends aus Technologie, Wissenschaft sowie Forschung zum Thema grüner Wasserstoff werden behandelt. Weitere Details zum Programm gibt’s übrigens hier. (pd/jas, 22. August 2023)