«Einsatz aller möglichen Antriebsarten wäre das Beste»

Das KMU Bühler Druck AG hat das Engagement für den Umweltschutz seit Jahren im Arbeitsprozess verankert. Auch bei der Mobilität setzt es auf einen klimaschonenden Antrieb. Geschäftsleiter Thomas Egger erklärt, weshalb sein Team mit CNG-Antrieb fährt und was die Vorteile sind.

Das Team der Bühler Druck AG (v.l.n.r.): Thomas Egger, Elvira Buchs, Adrian Grüter, Alexandra Kurz und Reto Steffen. Quelle: Bühler Druck AG

«Wer mit uns druckt, schont die Umwelt». So lautet das Motto der Bühler Druck AG aus Volketswil ZH. Bereits seit 2005 setzt sich das 1840 als Buchbinderei gegründete Unternehmen mit den Themen Umweltschutz, Ressourcen und nachhaltige Produktion auseinander. Ob umweltfreundliche Druckverfahren, modernste Photovoltaik-Module auf dem Firmendach oder die Anwendung des Labels «Climate Partner» im Betriebsalltag: Die Bühler Druck AG engagiert sich in verschiedenen Bereichen für eine nachhaltige Produktion. Auch in Sachen Mobilität versucht sie, die Umwelt möglichst zu schonen – das Team ist mit CNG-Fahrzeugen unterwegs.

Herr Egger, seit 15 Jahren denkt und handelt die Bühler Druck AG nachhaltig. Woher kommt das Engagement der Bühler Druck AG fürs Thema Umwelt?
Thomas Egger, Geschäftsleitung Bühler Druck AG: Wir sind bereits seit 1840 auf dem Markt. Eine Stärke der Geschäftsleitungen, war über all die Jahrzehnte, innovativ und fortschrittlich zu denken und zu handeln. Heute mehr denn je, müssen wir an unsere Umwelt und somit an unsere Nachkommen denken. Wir wollen aktiv etwas am Arbeitsprozess ändern. Kompensieren, zum Beispiel CO₂ über eine Organisation mit einem Geldbetrag, ist uns zu wenig!

Was hat die Bühler Druck AG dazu bewogen, CNG-Fahrzeuge im Betriebsalltag einzusetzen?
Der Entscheid für CNG-Fahrzeuge und zum Beispiel gegen Elektrofahrzeuge war schnell gefällt. Als wir begonnen haben, aktiv am Arbeitsprozess etwas zu ändern, waren die Elektrofahrzeuge sicherlich noch nicht auf dem technischen Stand, wie sie zugebenermassen heute sind. Ein grosser Vorteil für mich ist, dass ich mit dem CNG-Fahrzeug eine Tankstelle anfahren kann, tanken und weiter geht’s. Dazu kommt, dass der Abbau für den benötigten Rohstoff (Lithium / Kobalt) für die Batterie von Elektrofahrzeugen nicht unbedingt umweltverträglich ist. Etwas ist mir aber ganz wichtig: Egal, ob Verbrenner, Elektro oder CNG, Ressourcen brauchen wir bei allen Antriebtechnologien – ohne, dass wir Ressourcen nutzen, geht es nicht! Damit wir die Umwelt schonen können, müssen wir aufhören, die Natur auszubeuten und nur einen Rohstoff abzubauen. Ich bin überzeugt, dass ein Einsatz aller möglichen Antriebsarten auch für die Natur am besten wäre.

Für welche CNG-Autos haben Sie sich entschieden und wie viele sind bei Ihnen im Einsatz?
Wir haben drei Fahrzeuge im Einsatz. Für Lieferungen einen VW Caddy und zwei Audi A4 g-tron für den Aussendienst.

Geschäftsführer Thomas Egger mit einem der eingesetzten CNG-Audis der Bühler Druck AG. Quelle: Bühler Druck AG

Stellt für die Flottenfahrzeuge das Tanken eine Herausforderung dar?
Nein, überhaupt nicht. Tanksäulen sind genügend vorhanden. Diese funktionieren auch zuverlässig.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den CNG-Fahrzeugen gemacht und wie zufrieden sind Sie damit?
Nur positive. Ich bin begeistert. Ich spüre keinen Unterschied zu einem Benzin- oder Diesel-Fahrzeug. Ich möchte nichts anderes mehr fahren. Auch wenn der Elektromotor mehr Spass macht beim Beschleunigen (schmunzelt).

Versuchen Sie, möglichst nur Biogas zu tanken, damit man nahezu CO₂-neutral unterwegs ist?
Wir tanken zu 98 Prozent an der gleichen Tankstelle. Aber wir achten nicht darauf, ob CNG oder Biogas. Hier haben wir definitiv noch Aufholpotenzial!

Mit Ihrem Engagement für die Umwelt setzen Sie ein Zeichen. Wie fallen die Reaktionen aus, beispielsweise von Kunden, Mitarbeitenden oder weiteren Partnern/Konkurrenten?
Durchwegs positiv! Was wir machen, wird wahrgenommen und geschätzt. Für unsere Druckerei ist es sicherlich kein Nachteil, dass wir so viel für die Umwelt unternehmen; was andere Druckereien nicht oder nur im begrenzten Mass machen.

Planen Sie für die Zukunft weitere Investitionen in nachhaltige Mobilität? Wenn ja, wie sehen die Pläne diesbezüglich aus?
Momentan bietet sich nichts an. Was ich aber bezüglich nachhaltiger Mobilität noch sagen kann: Zwei Drittel unserer Belegschaft kommt mit dem ÖV zur Arbeit. (cst, 30. Juni 2020)

Die neue Digitaldruckmaschine der Bühler Druck AG lässt Metallic-Farben glänzen. Quelle: Bühler Druck AG