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Das Team der Zürcher Halsundbeinbruch Film GmbH sorgt seit 1999 für viel Action bei Videodrehs und fängt auch viel Action mit den Kameras ein. Quelle: Halsundbeinbruch Film
Vom zehnsekündigen Social-Media-Clip bis zum abendfüllenden Dokumentarfilm realisiert das Team der Zürcher Halsundbeinbruch Film GmbH die unterschiedlichsten Videoformate. Bei den verschiedenen Projekten, outdoor oder im Studio, aufwändig produzierten Werbespots, beeindruckenden Imagefilmen sowie spannenden Event- und Erklärvideos spielen auch CNG-Fahrzeuge eine Rolle. Welche, das erläutert Inhaber und Geschäftsführer Alec Wohlgroth im Interview.
Alec Wohlgroth gibt auf der Strasse im übertragenen Sinne gerne Vollgas mit seinem Biogas-Fiat und bei den Drehs, wie hier am Spalihorn im Wallis ebenfalls vollen Einsatz. Quelle: Halsundbeinbruch Film
Herr Wohlgroth, wie bloss kommt man auf den originellen Firmennamen Halsundbeinbruch Film?
Alec Wohlgroth, Geschäftsführer Halsundbeinbruch Film GmbH: Uns gibt es ja schon seit fast fünfundzwanzig Jahren, und bei unserer Gründung waren wir selbst sehr aktiv in der Outdoor-, Gebirgssport- und Mountainbike-Szene unterwegs. Und im Sport wünscht man sich mit ‹Hals- und Beinbruch!› ja Glück. Zudem waren damals die wilden ‹Jackass-Clips› auf dem TV-Sender MTV sehr angesagt. Denen eiferten wir natürlich nach mit unseren ersten Videos, und da waren wir manchmal auch nahe am Hals- und Beinbruch. Heute sind wir reifer und etwas gelassener, aber wir gehen mit unseren Ideen und in der Umsetzung immer noch gerne an die Grenzen, und so finden wir unseren Namen eben doch immer noch cool und zu uns passend.
Was hat Ihre Video- und Film-Spezialisten und Sie dazu bewogen, CNG-Fahrzeuge im Betriebsalltag einzusetzen?
Wir sind viel in der Natur unterwegs, ob beim Filmen oder auch in der Freizeit, und daher lag uns die Natur und Nachhaltigkeit immer am Herzen. Mein Ziel als Geschäftsführer ist es, mit unserer Firma einen möglichst kleinen CO2-Abdruck zu hinterlassen. Das beginnt bei kleinen Dingen, wie weniger Sachen auszudrucken, Computer abzuschalten am Abend oder eben auch, das kleinstmögliche Fahrzeuge zum Set mitzunehmen. Es gibt ganz kleine Videodrehs, da fahren wir mit dem Zug oder auch dem Lastenrad hin. Zudem habe ich bereits vor zehn Jahren die Fahrzeuge mit CNG-Antrieb für unser Team und mich als nachhaltige Mobilitätslösung entdeckt.
Der Fiat Panda mit CNG-Antrieb nach einem schonungslosen Rekognoszierungseinsatz für einen Videodreh. Quelle: Halsundbeinbruch Film
Für welche CNG-Autos haben Sie sich entschieden, und wie viele stehen bei Ihnen im Einsatz?
Wir haben uns damals einen Fiat Panda gekauft, mit dem wir rund 15’000 Kilometer pro Jahr abspulen. Ich liebe das Rattern und Knattern seines Zweitakt-Motörchens und bin begeisterter Biogas-Fahrer. Auch die anderen Teammitglieder mögen den kleinen CNG-Flitzer. Zudem setzen wir noch einen grösseren Fiat 500L mit CNG-Antrieb ein und, wenn wir viel Stauraum brauchen, einen Transit – zwar mit Dieselmotor, aber hier kompensieren wir den CO2-Ausstoss, damit wir ebenfalls möglichst nachhaltig unterwegs sind.
Versuchen Sie bei den beiden CNG-Fiats möglichst nur Biogas zu tanken?
Ja, es gibt mir zudem immer ein gutes Gefühl, wenn ich 100 Prozent Biogas tanken kann und weiss, dass ich somit nahezu CO2-neutral fahre. Das ist mir auch der Aufpreis gegenüber herkömmlichem CNG wert. Zudem weisen wir bei unseren Aufträgen und gegenüber den Kunden explizit die Nutzung von Biogas aus. Die höhere Kilometerpauschale ist auf den Offerten und Rechnungen drauf und wird von den Kunden auch goutiert.
Getankt wird bei den beiden CNG-Fahrzeugen, wenn immer möglich 100 Prozent Biogas. Quelle: Halsundbeinbruch Film
Stellt das Tanken «nur» mit Biogas eine gewisse Herausforderung dar?
Manchmal ja. Man muss wissen wo, man reines Biogas tanken kann. Das ist bei Produktionen in unbekannteren Regionen nicht immer einfach, aber inzwischen (lacht) kennt und hat man seine Lieblingstankstellen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit CNG-Fahrzeugen gemacht und wie zufrieden sind Sie damit?
Sehr zufrieden! In Bezug auf den CNG-Antrieb hatten wir in all den Jahren noch nie etwas zu bemängeln. Und die beiden CNG-Fiats werden nicht wirklich geschont und müssen bei ihren Einsätzen richtig was leisten. Unser Garagist ist zwar eher skeptisch gegenüber Fiat-Modellen, aber punkto CNG-Technik der Italiener findet er nur lobende Worte.
Quelle: Halsundbeinbruch Film
Mit Ihrem Engagement für die Umwelt setzen Sie ein Zeichen. Wie fallen die Reaktionen aus, beispielsweise von Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden, Partnern oder der Konkurrenz?
Im ersten Moment sind die Leute oft skeptisch. Aber wenn man ihnen dann den Zusammenhang erklärt, dass man das Biogas, das ja beim Verrotten der biogenen Reststoffe auch so entstehen würde, nun sogar noch für die Mobilität einsetzen kann, sind die Reaktionen stets positiv. Ich bringe da immer wieder gerne das Beispiel aus dem Film «Back to the Future», in dem Doc Brown eine Banane in seinen Flux-Kompensator wirft und in die Zukunft fliegt. Wir sind unterdessen mit einem stinknormalen Fiat Panda in dieser Zukunft angekommen und sind sauberer unterwegs als fast jedes Elektroauto.
Dank Biogas immer da, wo Action und Emotionen zu finden sind. Quelle: Halsundbeinbruch Film
Biogas wird immer mehr in eine Nebenrolle gedrängt. Wie könnte man Biogas wieder zu einer Hauptrolle für die Antriebszukunft verhelfen?
Vor allem, indem man es nutzt und darüber spricht. Wir fahren aus Überzeugung mit Biogas und haben Spass daran. Das muss man seinem Umfeld und den Kunden weitergeben. Wir haben Kunden, die einen Imagefilm realisierten und darin auch ihre Nachhaltigkeitsbemühungen ausdrücken wollten, schon auf Biogas hingewiesen. Weil sie es zwar nutzten, aber es gar nicht als Nachhaltigkeitsthema im Film auf dem Radar hatten – das kommt auch vor. Bei Halsundbeinbruch versuchen wir, die Idee hinter der nachhaltigen und sozialen Verantwortung, die wir für unsere Kunden mit Videos und Kommunikationsprojekten umsetzen, auch zu leben – das ist wohl die beste Unterstützungsmöglichkeit. (jas, 1. Juni 2023)
Auch der Fiat 500L des Filmteams, der etwas mehr Platz für Equipment und Requisiten bietet, wird von einem CNG-Motor angetrieben. Quelle: Halsundbeinbruch Film