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Autohersteller Mazda hat gemeinsam mit der Hiroshima University und dem Tokyo Institute of Technology bereits im Juli 2016 ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich mit der Entwicklung eines flüssigen Biokraftstoffs aus Mikroalgen beschäftigt. Die Japaner setzen somit also auf eine ähnliche Idee, wie die Regio Energie Solothurn, die für die biologische Methanisierung mit Archaeen vom Bundesamt für Energie BFE schon mit dem Gütesiegel für Energieexzellenz, dem Watt d’Or 2020, ausgezeichnet wurde. Bei diesem Verfahren «fressen» Archaeen (Urbakterien) Wasserstoff sowie CO2 und wandeln dieses in Methan um. Das dabei produzierte Biomethan kann ins Erdgasnetz eingespeist und jederzeit fürs Kochen, Heizen oder als Treibstoff für Autos verwendet werden.
Mazda strebt eine Verringerung der CO2-Emissionen des Unternehmens im Vergleich zum Stand von 2010 um 50 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050 an. Der japanische Autohersteller berücksichtigt dabei die ganzheitliche «Well-to-Wheel»-Perspektive, welche die CO2-Emissionen von fossilem Kraftstoff von der Ölquelle bis zum Einsatz auf der Strasse sowie aus der Stromerzeugung zum Vergleich mit Elektrofahrzeugen korrekt berücksichtigt. Der 100-jährige Autohersteller will zudem stets die richtige Lösung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort einsetzen. Denn die Verfügbarkeit von Energiequellen und die Tauglichkeit automobiler Antriebe in Bezug auf ihr CO2-Reduzierungspotenzial unterscheiden sich von Region zu Region je nach Energiemix zum Teil sehr deutlich.
Mazda nimmt an, dass Verbrennungsmotoren in Kombination mit einer Elektrifizierung – also alle Formen von Hybrid-Antrieben – auch 2030 noch etwa 95 Prozent der global produzierten Fahrzeuge ausmachen werden und dass Flüssigkraftstoff bis mindestens 2040 in der individuellen Mobilität dominierend bleiben wird. Die Japaner halten daher einen erneuerbaren Flüssigkraftstoff für eine nachhaltige und zügige CO2-Reduzierung für unerlässlich. Da der Algen-Biokraftstoff – genau wie Biogas bei CNG-Fahrzeugen – bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie zuvor durch das Wachstum der Algen durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurde, hält Mazda diesen Ansatz für entscheidend, um eine CO2-Neutralität von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu erreichen. (jas, 15. April 2020)