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CNG-Fahrzeuge können einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes leisten, weil sie deutlich sauberer als Benzin- und Dieselfahrzeuge sind. Mit Biogas betrieben, ist CNG laut Empa gar «das sauberste Antriebskonzept».
Mit 58,2 Prozent Ja-Stimmen nahm das Schweizer Stimmvolk am 21. Mai 2017 die «Energiestrategie 2050» an. Bezogen auf den Verkehr hat sie zum Ziel, die Emissionen von Personenwagen in der Schweiz spätestens ab Anfang 2023 auf durchschnittlich 95 g CO2/km zu begrenzen. Gleichzeitig sieht die Strategie vor, dass Effizienzpotenziale auch im Rahmen der individuellen Mobilität konsequenter erschlossen werden. Im Mobilitätsbereich ist das Potenzial sehr gross, da er 36 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz ausmacht.
Die künftigen Herausforderungen im Energiebereich und die Klimaproblematik lassen sich nicht trennen. Den Zusammenhang erklärt Christian Bach von der Empa so: «Wir haben kein Energie-, sondern ein Energieträgerproblem». Die akute und dringende Herausforderung liegt bei den CO2-Emissionen – und diese seien verbunden mit der Energie. «Wir lösen dieses Problem nur», sagt er, «wenn wir auf erneuerbare Energien umstellen».
Die CNG-Mobilität unterstützt diese aus Sicht der Forscher dringend nötige Ausrichtung: Auf Basis des aktuellen Mix an der Tankstelle – im Schnitt mit 20 Prozent Biogas-Anteil – stösst ein CNG-Fahrzeug schon heute bis zu 20 Prozent weniger CO2 aus. Im Betrieb mit Biogas ist ein Gasfahrzeug unterm Strich nahezu ohne CO2-Emissionen unterwegs.
In verschiedenen Untersuchungen und Tests kamen Forscher der Empa zum Schluss: «Mit erneuerbarer Energie betrieben, ist das Gasfahrzeug das sauberste Antriebskonzept». Es schlägt sogar ein Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem Strom geladen wird. Der Grund liegt in der Ökobilanz der Batterie. Ein Elektrofahrzeug muss je nach Einsatzzweck und Grösse der Batterie zwischen 40’000 und 80’000 Kilometer mit erneuerbarem Strom fahren, bis die gesamte Ökobilanz zu Gunsten des Elektrofahrzeugs ausfällt. Ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 leisten CNG-Fahrzeuge, indem sie gemäss Empa «ein grosses CO2-Absenkpotenzial zu vergleichsweise geringen Kosten aufweisen und ihre Klima- und Umweltbelastung gerade unter Berücksichtigung der realen Verbrauchswerte zu den niedrigsten gehört.»
Mit natürlichen Ressourcen und Schadstoffen beschäftigt sich einer von fünf Forschungsschwerpunkten der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf. Innerhalb dieses Schwerpunkts befasst sich die Abteilung Fahrzeugantriebssysteme unter der Leitung von Christian Bach mit der Reduktion der Belastung der Aussenluft und des Klimas durch Strassenfahrzeuge. Dabei stehen die Schadstoffminderung, die Effizienzsteigerung und der Umstieg auf kohlenstoffarme Treibstoffe im Vordergrund. (kro, 29. April 2019)
Warum die E-Mobilität das CO2-Problem nicht im Alleingang lösen kann und welche Rolle die CNG-Mobilität dabei spielt, erklärt Fahrzeugantriebsforscher Christian Bach.