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2019 hat Seat seine TGI-Modellpalette mit Ibiza, Arona, Leon und Leon Sportstourer komplett erneuert. Was hat dies 2019 an der Verkaufsfront bewirkt?
Sandra Grau, Markenchefin Seat Schweiz: Seat hat 2019 buchstäblich «Gas gegeben». Unsere Bemühungen im CNG-Bereich haben gefruchtet. Wir konnten dabei auf unsere breite CNG-Palette zählen und haben gezielt eine Kampagne gefahren, welche sehr gut aufgenommen wurde. Es freut uns darum sehr, dass wir 2019 im zweiten Jahr in Folge Marktleader im CNG-Segment sind. Wir konnten unsere Verkäufe gegenüber 2018 um beachtliche 77 % steigen und decken mit unseren 555 Einheiten rund 44 % des Erdgas-Gesamtmarktes von 1249 Fahrzeugen* ab.
Unter dem Motto «Discover TGI by Seat» betreiben Sie auch Aufklärungsarbeit zum CNG- und Biogas-Antrieb. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?
Sehr gute. Obwohl sich der CNG-Betrieb bewährt hat, sind immer noch Berührungsängste und fehlendes Wissen zu dieser Antriebstechnologie vorhanden. Mit unseren Kampagnen sind wir gezielt auf diese Themen eingegangen und haben sogar eine eigene Webseite online geschaltet. Unter www.seat-cng.ch findet man Antworten auf die gängigsten Fragen rund um den Fahrzeug-Betrieb mit Erdgas sowie Informationen zu unserer Modellpalette.
In Deutschland hat Seat mit einer Gleichpreis-Strategie gearbeitet und die CNG-Verkäufe gepusht. Wären gleiche Preise für Benzin- und CNG-Modelle auch in der Schweiz denkbar?
Wir unterstützen unsere CNG-Modellpalette zusätzlich mit Prämien, um unseren Kunden im Vergleich zu einem Benzin-Modell ein preislich attraktives Angebot unterbreiten zu können.
Den Kleinwagen Seat Mii gibt es neu mit Elektroantrieb.
Was halten Sie von der Idee einer «Fast Lane» in Deutschland, bei der ein CNG-Kunde innert 21 Tagen sein Auto ausgeliefert bekommt. Damit lassen sich allfällige längere Wartezeiten bei begehrten Modellen mit herkömmlichen Motorisierungen umgehen – auch ein Ansatz für die Schweiz?
Uns gefällt diese Idee. Wir sind mit dem Werk in Verhandlung, eine «Fast Lane» für gewisse Modelle einzuführen. Dies jedoch nicht nur auf CNG-Modelle beschränkt.
Setzen Sie CNG-Fahrzeuge bei den Amag-Partnern auch als Ersatzwagen ein, um den Kunden mit der TGI-Technik vertraut zu machen?
Uns ist die Promotion von CNG-Fahrzeugen sehr wichtig. Darum haben alle unsere Seat Partner ein CNG-Fahrzeug als Vorführwagen eingelöst. Ein paar wenige Ausnahmen haben wir nur gemacht, bei Partnern, welche über keine CNG-Tankstelle in ihrem Einzugsgebiet verfügen.
Wie sehen Ihre Pläne bezüglich TGI-Modelle bei Seat für 2020 ganz allgemein aus?
Seat wird sich weiterhin sehr engagieren im Bereich der CNG-Technologie und bleibt Leader innerhalb des Konzerns. Erfreulicherweise gewinnen gasbetriebene Fahrzeuge zusätzlich an Attraktivität, da der anerkannte biogene Anteil des Treibstoffgemischs aus CNG und Biogas auf 20% festgesetzt wurde und somit die CO2-Bilanz noch weiter verbessert werden konnte.
Was tun Sie bei Seat und der sportlichen Schwestermarke Cupra, um wegen des deutlich tieferen CO2-Zielwertes von 95 Gramm pro Kilometer allfälligen Sanktionen zu entgehen?
Unsere breite CNG-Palette sowie die Elektrifizierung der Marke Seat und Cupra werden eine wichtige Rolle spielen zur Erreichung des CO2-Zielwerts von 95 g/km. Demnächst kommt mit dem Mii electric unser erstes vollelektrisches Fahrzeug auf den Markt. Bis anfangs 2021 werden wir fünf weitere elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen. (jas, 22. Januar 2020)
*Quelle Mofis