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CNG-Autos sind mindestens so sicher wie Diesel- oder Benzinfahrzeuge – wenn nicht sogar sicherer. «Fahren mit CNG/Erdgas ist genauso sicher wie mit Benzin oder Diesel, die Brand- oder Explosionsgefahr ist sogar geringer», heisst es beispielsweise beim TÜV Süd. Und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa hält in ihrem Bericht «Erdgas/Biogasfahrzeuge im Kontext der Energiestrategie 2050 und der CO2-Gesetzgebung» sogar fest, dass CNG-Fahrzeuge nicht explodieren können. «In den Gasflaschen hat es keine Luft und somit auch keinen Sauerstoff. Selbst bei einem Brand ist es nicht möglich, dass das Feuer in die Gasflasche eindringen und diese zur Explosion bringen kann.»
Das heisst jedoch nicht, dass CNG-Autos nicht brennen können – so wie alle anderen Fahrzeuge auch. Das passiert nur bei einem entsprechenden Ereignis, also einem schweren Unfall oder Brandstiftung. Dann kommt ein bei den Gasflaschen eingebauter Sicherheitsmechanismus zum Einsatz. «Wenn ein Erdgas-/Biogasfahrzeug brennt, steigt der Druck in den Gasflaschen an», schreibt die Empa. «Ab einem bestimmten Druck öffnen sich Schmelz- oder Drucksicherungen, die das Gas ablassen.» Das Sicherheitsventil der Gasbehälter lässt das komprimierte Gas kontrolliert in die freie Luft ab. Da es leichter als flüssiger Treibstoff und Luft ist, breitet es sich nicht am Boden aus, sondern verflüchtigt sich nach oben. Aus diesem Grund ist auch das Parkieren in Tiefgaragen überall erlaubt, Einschränkungen für Parkhäuser oder Unterführungen und Tunnels gibt es im Gegensatz zu Flüssiggas-Autos (LPG) nicht.
Erdgas brennt ausserdem erst ab 600 Grad. Entzündet es sich beim Ausströmen dennoch, dann brennt es in einer lokalen Flamme ab. Laut Empa sieht dies dann so aus, wie wenn ein Schweissbrenner entzündet wird.
Die Komponenten des Gasantriebs erfüllen strengste Sicherheitsvorschriften. Die Gasinstallationen müssen vorschriftsmässig alle vier Jahre durch eine zertifizierte Fachperson auf Dichtheit und Beschädigung überprüft werden. Die Ergebnisse werden dann im für jedes CNG-Fahrzeug obligatorischen «Wartungsdokument Erdgasanlagen» eingetragen. Alle CNG-Modelle wurden zudem – genauso wie herkömmliche Fahrzeuge – auf Herz und Nieren geprüft und haben den Euro-NCAP-Crashtest erfolgreich bestanden. Diverse Crashtests beweisen, dass die Druckbehälter härtesten mechanischen und technischen Belastungen widerstehen. So muss der Tank als eines der stabilsten Teile des Autos einen Berstdruck von 600 bar aushalten. Gespeichert wird das Erdgas bei lediglich 200 bar. Genau weil CNG-Autos eben mindestens so sicher sind wie Benziner oder Diesel, machen die Versicherungen bei den Prämien denn auch keinen Unterschied zwischen den Antriebstypen. (abi, 12. April 2019)