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Norwegen
Mattias Fredriksson/Mikita Karasiou/Foap
 
 

Biogas wird Elektro und H2 gleichgestellt

Norwegen gilt weltweit als Vorbild bezüglich E-Mobilitätsförderung. Nun verlangt das Parlament Technologieoffenheit und setzt Biogas und H2 dem E-Antrieb gleich.

ParlamentQuelle: Screenshot Stortinget

Norwegen gilt weltweit als das Paradebeispiel, wie man die Elektromobilität fördern und ihr zum Durchbruch verhelfen kann. Der skandinavische Staat, der durch Öl- und Gasförderung reich wurde, betrieb in den letzten Jahren ein umfangreiches Förderprogramm und erliess Elektroautokäufern die Motorfahrzeugsteuer und beim Kauf sogar die Mehrwertsteuer. Zudem durfte man in der Hauptstadt Oslo kostenlos seinen Wagen aufladen, kostenlos parken und die meist freien Busspuren benutzen. Nun hat das Parlament des elektrofreundlichen Landes einen wegweisenden Entscheid getroffen, den sich andere Staaten weltweit ebenfalls wieder zum Vorbild nehmen sollten: Die Norweger stellen Biogas, H2 sowie Elektro gleich und plädieren somit für Technologieoffenheit.

Foap NorwegenNorwegen, das Land der Fjorde und der Elektromobilitäts-Förderung, stellt Biogas H2 nun Elektro gleich. Quelle: Foap

Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier folgten dabei einer Empfehlung des Umweltausschusses und beseitigen unter anderem Hindernisse für Biogasproduktion. Der Beschluss besteht aus mehreren Teilen und soll unter anderem zu einer schnelleren Antragsbearbeitung für Investitionszuschüsse für Tankstellen und für Biogas-LKW führen. Zudem werden Biogasfahrzeuge bei allen Umweltzielen und -plänen der norwegischen Regierung – und zwar künftigen und auch bereits beschlossenen – mit emissionsfreien Fahrzeugen gleichgestellt. Damit hat ausgerechnet der Elektro-Pionier Norwegen gleiche Spiesse für den Antrieb mit Biogas, Strom und Wasserstoff geschaffen und zeigt sich klar technologieoffener als andere Nationen.

Terje Halleland, der umweltpolitische Sprecher der norwegischen Progress Party, sagt dazu: «Es wurde genug über Biogas geredet. Jetzt ist Zeit zum Handeln.» Auch Ruth Grung von der Arbeiterpartei zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung: «Es macht wirklich Spass, dass wir dies geschafft haben.» Applaus gibt es nicht nur in Norwegen selbst, sondern kommt auch aus Schweden. Maria Malmkvist, Geschäftsführerin von Energigas Schweden, erklärt: «Das ist fantastisch für die norwegische Biogasindustrie und für Norwegens Umwelt- und Klimaarbeit. Jetzt können wir hoffen, dass die schwedische Regierung und die EU unseren Nachbarn den Rücken stärken und diesem guten Beispiel folgen.»

Der Parlamentsentscheid dürfte die bereits heute im Wachstum befindliche Biogasindustrie Norwegens weiter voranbringen. Biogasunternehmen haben dabei vor allem die Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft, aber auch in der Fischindustrie im Fokus. Dort können die Produkte dank Biogas nicht nur CO2-neutral vom Hersteller zum Kunden transportiert werden, sondern Gülle oder anfallende organische Reststoffe können gleich wieder zur Produktion von Biogas genutzt werden und so den Kreislauf schliessen. (pd/jas, 3. Juni 2021)

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