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Biogas-LKW machen Schule

Aftral ist in Frankreich der Anbieter schlechthin, geht es um Transport- und Logistikschulungen. Um am Puls der Zeit und der Energiewende zu bleiben, setzt Aftral neben verschiedenen Simulatoren zur Ausbildung der Chauffeure und Logistikspezialisten auch Biogas-LKW ein. Soeben stiessen fünf CNG-Scania zur Aftral-Flotte.

 Thierry Larue, Direktor des privaten Scania-Händlers Scevi, und Laurent Pepin, Direktor für Material und Fuhrparkmanagement bei Aftral, bei der Schlüsselübergabe der fünf CNG-LKW. Quelle: Scania Frankreich

Nicht weniger als 130 Ausbildungszentren betreibt Aftral in Frankreich. Rund 300’000 Auszubildende pro Jahr nutzen die Aus- und Weiterbildungsmassnahmen für Chauffeure, Logistiker und Experten im Güterumschlag. Beim grössten Anbieter Frankreichs dafür gilt es dabei bei den Schulungsfahrten möglichst klimafreundlich, aber auch möglichst technologieoffen unterwegs zu sein, um die Chauffeure optimal auf neue Antriebe im Alltag vorzubereiten.

«Die Energiewende muss kommen, aber wir müssen trotzdem offenbleiben», erklärt Laurent Pepin, Direktor für Material und Fuhrparkmanagement bei Aftral. «Wir schauen uns jeweils genau an, was der Markt bietet, ob CNG und Biogas, Biodiesel B100, Strom oder auch Wasserstoff. Und wir integrieren stets einige Fahrzeuge in unsere Schulungsflotte, um zu lernen, wie man diese Antriebsarten am besten einsetzen kann.» Der französische Marktführer für Transport- und Logistikschulungen hat daher schon vor einigen Jahren begonnen, LKW mit Gas-Antrieb anzuschaffen – hauptsächlich CNG-Fahrzeuge.

Um die Auszubildenden schon früh mit alternativen Antrieben –wie LKW mit CNG-Antrieb, die dank Biogas nahezu CO2-neutral unterwegs sind – vertraut zu machen, nutzt Aftral GAs-Trucks. Quelle: Scania

«LNG, also hochkaltes Flüssigerdgas, ist für uns wegen der kleinen Distanzen, die wir bei Schulungen zurücklegen, schwieriger zu handhaben», erläutert Pepin. Und weil man auch über eigene Tankmöglichkeiten verfügen müsse, hat Aftral neben dem hochkalten LNG auch Biodiesel B100 vorerst ausgeschlossen. Dafür stiessen kürzlich neue Scania-Zugmaschinen vom Typ R 410 A4X2NA mit CNG-Antrieb zur Aftral-Flotte. Scevi, ein Scania-Händler aus Canly, lieferte sie an den nahgelegenen Ausbildungscampus in Monchy-Saint-Éloi, wo die Aftral-Flotten verwaltet werden.

Thierry Larue, Direktor von Scevi, verrät: «Wir sind sehr stolz darauf, die Ausbildung der Chauffeure durch diese Auslieferung begleiten zu dürfen. Das ist eine schöne Referenz.» Drei Zugmaschinen mit CNG-Antrieb wurden nach Monchy-Saint-Éloi gebracht, ein weiter CNG-Scania geht an einen Aftral-Ausbildungsort in Amiens im Norden von Frankreich und einer ins etwa 130 Kilometer östlich davon gelegene Laon. Weitere acht Gas-LKW werden bis 2024 folgen. Das macht Sinn, schliesslich stösst ein Truck mit CNG-Antrieb gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Truck bis zu 35 Prozent weniger CO2 aus. Ist er mit Biogas unterwegs, ist er sogar nahezu CO2-neutral auf Tour.

Die LKW mit CNG-Antrieb sind preiswerter als andere alternative angetriebene LKW und entsprechen dem Aftral-Lastenheft am besten. Quelle: Scania

«Wir haben spezifische Anforderungen ans Lastenheft und vor allem an die Kosten, um den Preis der Schulungen für unsere Kunden im Rahmen zu halten», ergänzt Pepin von Aftral bei der Übergabe der ersten fünf CNG-Fahrzeuge. «Aber wir können zum Glück auch auf die finanzielle Unterstützung der Branche zählen und so die Energiewende vorantreiben. Bis 2024 sollen zehn Prozent unserer Flotte auf ‹grüne› Energie, hauptsächlich Biogas, umgestellt werden. Wir prüfen auch ein Projekt für Elektrofahrzeuge.»

Und der Direktor für Material und Fuhrparkmanagement erläutert: «Für diesen Auftrag war die Wahl von Scania logisch. Es gibt nicht viele Hersteller, die Gasfahrzeuge anbieten, und wir hatten in der Vergangenheit bereits Scanias.» Larue vom privaten Scania-Händler Scevi ergänzt: «Der Einbau der Doppelsteuerung, die für die Fahrschuleinsätze erforderlich ist, wurde übrigens beim Spezialisten Brevet durchgeführt, und um Karosserie sowie Aufbau kümmerte sich Regnault.»

Die ersten fünf CNG-Scania wurden bereits übergeben weitere acht sollen im Laufe des Jahres 2024 noch folgen. Quelle: Scania

Für Laurent Pepin ist nicht nur der klimafreundlichere Antrieb der CNG-Scanias ein Pluspunkt, er freut sich zudem, dass sich die Auszubildenden so früh mit einer alternativen Antriebstechnik auseinandersetzen können. «Sie können sich so mit einem Energieträger vertraut machen, den sie später zweifellos in ihrem Berufsleben ebenfalls nutzen werden», so Pepin. «Das Fahrverhalten der CNG-LKW ist leicht anders. Das Drehmoment liegt bei höheren Drehzahlen als bei einem Diesel an.» Zudem könne man den angehenden Chauffeuren auch zeigen, dass CNG oder Biogas zu tanken keine Hexerei und vor allem auch absolut sicher ist. (pd/jas, 29. Juni 2023)

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