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Bioenergie aus Küche und Garten

In unseren Küchenabfällen steckt wertvolle Energie, die als Wärme, Strom und Treibstoff genutzt werden kann. Küchen- und Gartenabfälle sind geeignete Ausgangsmaterialien zur Biogasproduktion.

«Schweizer Haushalte werfen eine Million Tonnen Lebensmittel weg», lautete der Titel verschiedener Medienbeiträge Ende April 2019. Die Zahlen stammen vom Bundesamt für Umwelt (Bafu), das fünf Studien zum Stand der Lebensmittelverschwendung in der Schweiz publizierte. Als Gründe für den sogenannten «Food Waste» sieht das Bafu die geringe Wertschätzung von Lebensmitteln durch die Bevölkerung sowie das fehlende Wissen über deren Haltbarkeit und Lagerung.

Doch Wegwerfen ist nicht gleich Wegwerfen. Denn wenn die Haushalte ihre (verdorbenen und nicht mehr zum Verzehr geeigneten) Lebensmittel und andere organische Abfälle konsequent trennen und über die Grünabfuhr entsorgen, schenken sie ihnen immerhin ein zweites Leben – als Biogas und als Dünger.

1,5 Millionen Tonnen Bioabfälle

In der Schweiz werden jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen Bioabfälle gesammelt. Davon wird rund ein Drittel zu Biogas vergärt. Trotzdem werden immer noch satte 1,8 Millionen Tonnen Grüngut, Küchen- und Rüstabfälle mit dem Kehrichtsack entsorgt. Dies entspricht rund 200 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Hier liegt ein grosses Potenzial brach.

Problem Fremdstoffe

Wichtig ist, dass die organischen Abfälle konsequent getrennt werden und keine Fremdstoffe wie Zigarettenschachteln, Getränkeverpackungen, Kaffeekapseln und vor allem Plastik mit dem Grüngut vermischt werden. Denn die Endprodukte wie Kompost und Gärgut werden wieder in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt. Viele Betreiber von Biogasanlagen in der Schweiz leiden unter der zunehmenden Menge an solchen Fremdstoffen. Die technischen Möglichkeiten, dieses nicht organische Material zu entfernen, sind beschränkt und das Aussortieren von Hand ist teuer.

«Haushaltabfälle werden zu wenig konsequent getrennt. In der Pflicht stehen hier auch jene Gemeinden, die Speisereste teilweise noch immer nicht für die Grünabfuhr zulassen, obschon dies grundsätzlich problemlos wäre», sagt Arthur Wellinger, Vizepräsident des Verbands Biomasse Schweiz. Denn die Schweizer Biogasanlagen stehen bereit, die Energie unsere Kompostkübeli in wertvolle, erneuerbare und CO2-neutrale Energie umzuwandeln. (sco, 10. Mai 2019)

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