Ab 2020 neu 20 Prozent Biogas

Der Bundesrat hat die Teilrevisionen der Energieeffizienz-, der Energieförderungs- und der Energieverordnung beschlossen. Ab 2020 wird beim Schweizer CNG ein Biogasanteil von 20 Prozent angerechnet.

In seiner Sitzung vom 23. Oktober 2019 hat der Bundesrat mit Verordnungen diverse Themen im Energiebereich neu geregelt. Die Beschlüsse bezwecken Vereinfachungen und Präzisierungen bestehender Regelungen sowie Anpassungen verschiedener Berechnungsgrundlagen. Dazu gehören unter anderem eine verständlichere und übersichtlichere Energieetikette für Personenwagen sowie – für alle CNG-Fahrerinnen und -Fahrer besonders erfreulich – eine Erhöhung des anrechenbaren Biogasanteils im CNG von 10 auf 20 Prozent. Die revidierten Verordnungen treten am 1. Januar 2020 in Kraft.

An Schweizer Tankstellen ist dem CNG heute schon durchschnittlich 22,4 Prozent Biogas beigemischt. Dass der anerkannte biogene Anteil des Treibstoffgemischs aus CNG und Biogas neu auf 20 Prozent festgesetzt wird, hat einen grossen Einfluss auf den klimarelevanten CO₂-Ausstoss der mit CNG angetriebenen Autos. Denn trotz der Einführung des verschärften WLTP-Zyklus sowie dem damit verbundenen allgemeinen Anstieg der CO₂-Emissionswerte durch die realitätsnähere Messung ab 2020, werden die klimarelevanten CO₂-Werte der CNG-Fahrzeuge nicht im gleichen Mass ansteigen. Weil per 2020 neu 20 statt wie bislang nur 10 Prozent Biogas vom Bund angerechnet wird. Der höhere CO₂-Ausgangswert der Modelle wird durch die höhere Gewichtung des klimarelevanten CO₂ somit abgefedert.

CNG-Modelle sind damit nicht nur bezüglich Umweltfreundlichkeit und Total Cost of Ownership, bei der die Treibstoffkosten gegenüber Diesel und Benzin um bis zu 30 Prozent tiefer liegen, sondern vor allem auch bezüglich Flottenplanung bei den Importeuren sehr attraktiv. Denn ab 2020 wird bei der Neuwagenflotte der durchschnittliche Zielwert von 130 auf 95 Gramm CO₂/km gesenkt. Ab dem ersten Gramm über der CO₂-Zielvorgabe wird für den Importeur ab 2020 eine happige Busse pro Gramm fällig. Diese kann je nach Modell pro Auto mehrere Tausend Franken betragen. Importeure profitieren also, wenn sie CNG-Fahrzeuge verkaufen. (jas, 24. Oktober 2019)